Bericht Gemeinderatssitzung Uhingen 05.07.2019
- von UB Uhingen
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- 19 Juli, 2019
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Bericht Gemeinderatssitzung 05.07.2019
Bürgermeister Wittlinger eröffnete die letzte Gemeinderatssitzung mit den noch amtierenden Räten pünktlich um 18 Uhr.
Der Ratstisch war nicht vollständig besetzt, jedoch bestand Beschlussfähigkeit.
Einzelne Nachzügler fanden sich nach und nach ein.
BM Wittlinger verlass die Tagesordnung und teilte dabei mit, dass TOP 2
abgesetzt worden sei. Man möge nicht den Anschein geben, dass der alte
Gemeinderat noch Entscheidungen treffen müsse.
Zu
TOP 1 verlass BM Wittlinger die neu gewählten Stadträte und stellte fest, dass
es von Seiten der Verwaltung keine Hinderungsgründe geben würde.
Frau Braun von der CDU meldet sich vor der Abstimmung zu Wort. Sie sei mit der
Liste einverstanden, sehe aber ein moralisches Problem bei Herrn Daiber welcher
die Stadt gerade verklagen würde.
Die aus der Klage entstandenen Schlagzeilen würden der Stadt nicht guttun. Sie
stellte das Thema zur Diskussion.
Bürgermeister Wittlinger erläuterte die rechtliche Lage zur Zulässigkeit der
Gewählten. Er stellte nochmals klar, dass alle gewählten Stadträte zugelassen
sind und keine Hinderungsgründe vorliegen würden.
Die Abstimmung wurde mit einer Enthaltung von Frau Braun positiv entschieden.
Kunstrasen
am Haldenberg, Tagesordnungspunkt 3.
Bürgermeister Wittlinger führte auch hier ins Thema ein. Er stellte klar, dass
der Bauantrag rechtens ist.
Der Zuschuss für das Bauprojekt am Haldenberg sei gültig, auch wenn das Land
Baden Württemberg den Zuschuss für Gemeinden zwischenzeitlich eingestellt hat.
Weiter führte BM Wittlinger aus, dass der Kunstrasen nach DIN zulässig sei.
Keiner hätte jedoch Interesse Mikroplastik in die Natur zu tragen, so BM Wittlinger
weiter.
Die Stadt Uhingen sei in vielen Punkten sehr bemüht ökologisch zu handeln.
Durch das Spülmobil würde Plastikgeschirr vermieden, es werde kein Glyphosat
verwendet, sämtliche Eingriffe in die Natur wurden ausgeglichen. Die Lokale
Agenda sei hier das beste Beispiel.
Es stelle sich die Frage wie es nun weiter gehe. In Deutschland gäbe es 5000
Kunstrasenplätz. Dort seien 11.000 to Mikroplastik verbaut.
Herr Daiber verklage die Stadt, da er befürchte, dass die Mikroplastikpartikel
an den Getreideehren haften würden. Die Zahlen des ausgetragenen Mikroplastiks
seien jedoch nicht so hoch wie angenommen, dies habe er vom Bauamt prüfen
lassen, so BM Wittlinger weiter.
Er stellte die Frage nach der Austragsmenge an die Gemeinderäte, diese sollten
eine Schätzung abgeben. Die Antworten lauteten von 180kg bis zu einer Tonne und
2kg/qm. Die Auflösung der Fragerunde ergab, dass es 200kg pro Jahr wären, ca. 100g je
Spielstunde. Damit sei der Austrag deutlich geringer als dieser genannt wurde.
BM Wittlinger wies darauf hin, dass die Stadt Beschlüsse und Verträge hätte.
Einen Baustopp zum jetzigen Zeitpunkt habe die Baufirma mit 25.00 - 30.000 Euro
am Tag beziffert.
Für die Vereine sei dieser Platz überaus wichtig um entsprechende
Trainingsmöglichkeiten zu haben. Der Kunstrasenplatz sie im Jahr mit ca. 2000
Stunden nutzbar. Beim Bau eines Naturrasens müssten 5 Plätze gebaut werden um
die gleiche Nutzungsdauer zu erreichen.
In Sparwiesen wurde ein Kunstrasen ebenfalls diskutiert, jedoch dann ein
Naturrasen gebaut. Das Sportstättenentwicklungskonzept würde aufzeigen,
dass der Kunstrasenplatz dringend gebraucht würde um die benötigten
Trainingskapazitäten abdecken zu können.
BM Wittlinger stellte fest, dass es keine Alternativen für das Infill derzeit
geben würde. Ein späterer Austausch wurde mit 40.000 - 60.000 Euro beziffert.
Der Kunstrasenplatz solle fertiggestellt werden, das Projekt sei bereits zu
weit fortgeschritten, so der Vorschlag von BM Wittlinger. Die Fraktionen sollen
abwägen wie man sinnvoll weitermachen solle.
Stadtrat Störl (FWV) ergriff als Erster das Wort. Zunächst verlass er die Aufgaben, welche die Gemeinderäte hätten. Er würde nur Negatives hören wo es sich doch um eine moderne Lösung handeln würde. Geringe Pflege und ein Material auf neustem Stand, es würden die bestmögliche Lösung angestrebt.
Für
Frau Widmaier von der SPD war es eine schwierige Geschichte. Die Fußballvereine
benötigen weitere Trainingsmöglichkeiten. Sie stellte heraus, dass mit dem
Sportstättenentwicklungskonzept der Bedarf aller Vereine ermittelt wurde.
Der neue Platz in Sparwiesen mit Flutlicht wäre nicht das ganze Jahr
bespielbar. Weiter führte sie aus, dass der neu entstehende Platz am Haldenberg
mit Sicherheit einer der schönsten Plätze im Kreis Göppingen werden würde. Die
Lage der Sportanlage sei einmalig mit dem Blick auf den Hohenstaufen.
Im September/Oktober 2018 wurde das Thema Kunstrasen bereits im Gemeinderat
hinsichtlich einer Gesundheitsgefährdung diskutiert, so Widmaier weiter. Sie
wies auf die vorgestellten Gutachten von Herrn Hollatz, welche keine Gefährdung
durch die größeren Partikel aufweisen konnten.
Es sei eine komplexe Materie, weltweit sei Kunststoff ein Problem. Auch in
Klärschlämmen finde man Kunststoffpartikel. Was tun, fragte sich Frau Widmaier.
Wie ist die Klage gegen die Stadt zu bewerten? Was macht man nun? Das Thema
Baustopp würde die SPD ebenso beschäftigen. Wie schaut der Terminplan aus? Wird
weiter gebaut?
Was ist die Konsequenz? Sollte man auf neue Granulatalternativen warten oder
auf einen Rasen setzen? Frau Widmaier hatte eine Vielzahl offener Fragen.
Bürgermeister
Wittlinger erläuterte, dass es in Kalenderwoche 37 eine Anhörung bei der Klage
geben wird. Ein Baustopp wäre sehr teuer da gerade sehr viele Arbeiten
stattfinden. Die Kosten für einen Baustopp würden sich jedoch Tag für Tag
verringern.
Ein Änderung des Füllmaterials würde jedoch Geld kosten. Er ging davon aus,
dass die EU einen Austausch in Jahren vorsieht. Dies wäre für Uhingen
wirtschaftlich.
Es müsste entschieden werden, ob 200kg Austrag für den Gemeinderat in Ordnung
wäre, bei Sicht auf die Nutzung und die Vereine, so Wittlinger weiter. Kinder
brauchen Bewegung.
Deshalb empfiehlt die Verwaltung den Weiterbau des Platzes bis alternative
Infills auf dem Markt vorhanden seien. Bisher gäbe es nichts Vergleichbares.
BM Wittlinger machte nochmals deutlich, dass man sich klar gegen ein Granulat
aus recycelten Reifen ausgesprochen hatte.
Das Statement von Frau Braun (CDU) war kurz. Sie wolle weiterbauen bis KW 37 wie bisher geplant.
BM Wittlinger stellte fest, dass es ohne einen Baustopp so nicht reichen würde. Weiter merkte er an, dass die Sportverbände von bis zu 3 Jahren für die Verfügbarkeit von alternative Infills am Markt ausgehen.
Frau Braun gab zu bedenken, dass Kork schimmeln könnte. Eine Sandverfüllung ein erhöhtes Verletzungsrisiko bedeute. Weiter sei einen Korkverfüllung Raubbau an der Natur.
Der hinzugezogene Planer Herr Hoffmann erläuterte die Definition der ECHA wie Mikroplastik eingestuft wird. Der Ansatz sei an sich gut.
Herr
Langer von der FDP stellte die Frage in die Runde, ob die Entwicklung um das
Verbot der Kunstrasenplätze nicht schon zum Zeitpunkt der Beauftragung bekannt
gewesen sei. Er könne jedoch nichts dazu finden.
Er bedaure es weiterhin, dass sein Vorschlag für einen Hybridrasen keinen
Anklang gefunden habe. Das Stadion in München habe einen solchen Platz. Zudem
sei ein Hybridrasen günstiger als ein Kunstrasenplatz.
Weiter stellte Langer fest, dass der Baufortschritt nun soweit sei, dass man
nur noch eine Sand oder Korkverfüllung einbauen könnte. Dass der Platz
notwendig sei stünde Außer Frage. Die beiden Plätze in der Römerstrasse seien in
keinem guten Zustand.
Zudem würde der Kunstrasenplatz als Ausweichmöglichkeit für die Rasenplätze im Stadion
und in Sparwiesen sein.
BM
Wittlinger führte aus, dass es keine gesundheitsschädlichen Stoffe verbaut
werden. Das Thema Mikroplastik kam erst in jüngster Vergangenheit auf.
Kunstrasenplätze stellen einen Mosaikstein beim Thema Mikroplastik dar.
Es sei alles offen wie dieses Thema ausgehen werde. Es könne gut sein, dass
Kunststoffgranulat geduldet wird und innerhalb einer Frist getauscht werden
muss. Bis dahin könnten die Vereine aber den Platz nutzen.
Bei Hybridrasenplätzen sei die Nutzbarkeit auf ca. 1000 Stunden im Jahr
eingeschränkt. Kork wäre eine Möglichkeit für den später Austausch.
Die SPD interessierte wie es sich um den Austrag durch Wind und Regen verhalte. Weiter wurde die Frage gestellt wie es um das Abwasser stehe. Der Experte solle hier Stellung dazu nehmen.
Der
Platz sei mehrschichtig aufgebaut. Eine engmaschige Drainage würde das
Oberflächenwasser aufnehmen. Die Halme seien gekräuselt, was einen besseren
Halt des Granulats bewirken würde.
Der Sand im Unterbau wirke wie ein Filter, damit würde Granulat nicht durch den
Sand gelangen. Das Wasser würde gesammelt und für die Bewässerung genutzt.
Weiter sei ein 1,5 Meter breiter Pflasterweg um das Spielfeld. Die 200kg
Granulataustrag würden entweder entsorgt oder wieder auf dem Platz verteilt.
Herr Hoffmann führte weiter aus, dass es keine genauen Zahlen für die Menge an Austrag auf die Felder geben würde. Das Granulat sei schwerer als Wasser und könne auch nicht verblasen werden. Eventuell könne bei sehr starken Stürmen etwas ausgetragen werden, es gebe jedoch keine Angaben darüber. Er sehe die Gefahr als sehr gering.
Herr Wendl von den Freien Wählern, stellte klar, dass weiter gebaut werden muss. Ein Rasenplatz sei nicht gewünscht. Er könne sich vorstellen, gleich ein Korkgranulat einzubauen.
BM Wittlinger entgegnete, dass Kork nicht die Qualität des Kunststoff Infills habe. Er möchte dies den Vereinen nicht zumuten.
Herr
Lopin (SPD) wollte wissen ob auch nur Sand möglich wäre.
Quarzsand sei in der Industrie gefährlich, so Herr Zimmermann (FWV).
Herr Hoffmann erwiderte, dass man bewusst weg von Quarzsand gehe. Quarzsand
habe eine hohe Reibung und fördere Verletzungen.
Kork sei erst kurz auf dem Markt. Die Verfügbarkeit gering, jedoch ein nachwachsendes Naturprodukt. Da Kork sehr leicht sei, könne bei Starkregen ein Aufschwimmen und Ausspülen möglich sein.
Herr
Langer fragte nach Referenzprojekten für Korkfüllungen.
Herr Frauenhoffer (FWV) verglich Kork Infill mit Hackschnitzel und vermutete
eine hohe Schimmelgefahr.
Über den Pflegeaufwand wollte Herr Frey genaueres wissen.
Herr
Hoffmann erklärte, dass die Firma Fischer 1-2 mal im Jahr der Platz ausgesaugt.
Dann bürstet und wieder befüllt.
Wie sich dies bei dem gekräuselten Filament verhält konnte er aufgrund
mangelnder Angaben nicht sagen.
Weiter
fragte Herr Frey ob das Auffüllen im Rahmen der Pflege gemacht wird. Dann
könnte auch gleich ein Austausch stattfinden.
Herr Hoffmann führte aus, dass die Mengenverhältnisse komplett differieren
zwischen Austausch und Auffüllen. Nachfüllen würde im Rahmen der Pflege
stattfinden.
Herr Störl merkte an, dass die Rasenpflege auch umweltbelastend sei.
Herr
Wendel unterbricht BM Wittlinger nochmals und wüscht einen Änderungsantrag für
das Füllmaterial.
Frau Widmaier wollte wissen welches Material zum Einsatz kommt. Hier konnte
Herr Hoffmann mitteilen, dass es sich um synthetischen Kautschuk (EPDM) handle.
Der Platz sei für Sand, Kork und synthetischen Kautschuk geeignet.
Frau
Braun wollte dann wissen wann ein planmäßiger Austausch erforderlich ist.
Herr Hoffmann berichtete nochmals von der Pflege und nannte einen Zeitraum von
15-20 Jahren für einen Komplettaustausch.
Frau
Bayer stellte anschließend den Antrag, zunächst weiterzubauen und das
Füllmaterial erneut abzustimmen mit dem neuen Gemeinderat.
BM Wittlinger hielt dieses Vorgehen nicht für zielführen.
Der Beschlussvorschlag wurde daraufhin geändert in:
- Weiterverfolgung der Planung und Bau
- Verwaltung soll Kosten und Alternativen in der nächsten Sitzung am 19.07
vorstellen.
Der Beschluss wurde mit einer Enthaltung von Herrn Klump (FWV) angenommen.
BM Wittlinger verlas im Anschluss im nächsten Tagesordnungspunkt die eingegangene Spenden.
Unter Tagesordnungspunkt "Verschiedenes" gab BM Wittlinger bekannt, dass die Stelle des Hauptamtsleiter besetzt werden konnte. Herr Markus Malcher wird diese Aufgabe in Q4/2019 übernehmen.
Frau Breitenbücher fragte nach den Reparaturarbeiten im Gstöckweg in
Sparwiesen. Hier konnte BM Wittlinger den Monat Juli als Termin nennen.
Herr
Frey sprach den neuen Windatlas an und dass hier der Standort für den Windkraft
in Baiereck herausgenommen wurde. Hier müsse nun eine Entscheidung gefällt
werden.
Bisher sei nichts unternommen worden stellt BMW Wittlinger klar. Es könne nicht
nachvollzogen werden weshalb dies so sei.
Frau Widmaier sagte, dass im Regionalverband noch nichts bekannt sei.
Bürgermeister Wittlinger sieht keinen Platz auf der Gemarkung Uhingen für eine geeignete
Ausweisung einer Fläche für Windkraft. Die Stadt habe jedoch keine
Einflussmöglichkeiten mehr darauf.
Das Thema Windkraft sei jedoch schon für die nächste Gemeinderatssitzung auf
der Tagesordnung.
Herr Langer regte an, dass die Behörde aus Göppingen einen freiwilligen
Infoabend durchführen könnte. BM Wittlinger teilte mit, dies schon angeregt zu
haben. Die Behörde würde sich jedoch nicht der Öffentlichkeit stellen wollen.
Herr Störl wollte im Anschluss wissen wie es um die Reparatur der Krapfenreuterstrasse stehe, diese sei lebensgefährlich. Die Anregung wurde vom BM Wittlinger für eine Verkehrsschau aufgenommen.
Herr Dannenmann von der FWV lobte die neue Stabhochsprunganlage und dass diese sehr gut angenommen würde. Zudem seien die Kosten mit 25.000 Euro geringer ausgefallen als die geplanten 30.000 Euro.
Die Umstellung der Öffnungszeiten des Grünabfallplatzes sei nicht optimal gelaufen, so Stadtrat Wendl. Die Öffnungszeiten werden nochmals im Mitteilungsblatt prominent veröffentlicht sicherte BM Wittlinger zu.
Die Stelle des Reaktors der Haldenberg Realschule konnte besetzt werden so BM Wittlinger.
Zum Schluss der Gemeinderatssitzung lies BM Wittlinger etwas Wehmut aufkommen. Er dankte den alten Gemeinderäten. Erfreue sich auf den neuen Gemeinderat, jedoch wisse man bei den Alten was man habe. Er würde sich bemühen in guter Tradition weiter zu machen.
Damit schloss BM Wittlinger die letzte Gemeinderatssitzung um 18:35 Uhr für die
Öffentlichkeit.
Die UBU hat ihre Beiträge in drei thematische Blöcke aufgeteilt. Hiermit möchten wir Sie faktenbasiert und umfassender informieren.
Teil 1 am 14.12.2019:
Wirtschaftlichkeit/Einfluss im Zweckverband
Teil 2 am 11.01.2020:
Klima/Verkehr/Lärm
Teil 3 am 18.01.2020:
‚Ebersbach macht es alleine‘/Kommunalentwicklung
Einfluss auf die Umwelt
Wir Unabhängigen Bürger von Uhingen sind
gegen den geplanten Gewerbepark Fils – aus unserer Sicht sprechen
deutlich mehr und gewichtige Gründe gegen die Realisierung dieses
Vorhabens – einige kann man gar aus den eigens für das Vorhaben vom
Zweckverband Gewerbepark Fils beauftragten Gutachten herauslesen.
Fachgutachten – Artenschutz, ... etc.
In der faunistischen Untersuchung wird beschrieben, dass 36 Vogelarten
ihren Lebensraum im Plangebiet und im angrenzenden Kontaktlebensraum
haben. Direkt im Plangebiet befinden sich z. B. Brutvorkommen des stark
gefährdeten Bluthänflings und Brutvorkommen des Feldsperlings und der
Goldammer (hervorgehobene artenschutzrechtliche Bedeutung). Die
Brutgebiete befinden sich im nord-östlichen Bereich (hier sieht die
Planung die Haupterschließungsstraße vor) und im süd-östlichen Bereich
des Plangebietes (dieses Brutvorkommen liegt im Bereich der geplanten
Bebauung). Diese Brutgebiete werden mit der Realisierung der
Gewerbeansiedelung keinen Bestand mehr haben! Zudem gibt es Vorkommen
weiterer Arten von besonderer artenschutzrechtlicher Bedeutung
(Grauschnäpper, Star, Eisvogel, weiter wurden 11 Fledermausarten im
Plangebiet nachgewiesen. Diese stehen bekanntermaßen alle unter
besonderem Schutz).
[Quelle: Faunistische Untersuchung unter
Berücksichtigung des speziellen Artenschutzes, StadtLandFluss in
Nürtingen vom 27.11.2018]
Der im Strut vorkommende Ackerboden gehört laut Gutachten zu den hochwertigsten Böden im gesamten Landkreis. Es gibt im gesamten Landkreis Göppingen keine weitere zusammenhängende Fläche in dieser Qualität.
Ackerböden mit einer derartigen Fruchtbarkeit haben sich über einen Zeitraum von mehr als 10.000 Jahren gebildet. Die Fruchtbarkeit ergibt sich im Wesentlichen aus der Aktivität der darin vorkommenden Kleinstlebewesen.
Noch ein Wort zum häufig kritisierten Maisanbau:
Der in den letzten Jahren im Strut angebaute Silomais wurde als
Tierfutter für Milchviehbetriebe in Hattenhofen und Schlierbach und als
Biomasse für eine Biogasanlage eingesetzt. Damit liefert er einen
Baustein zur regionalen Lebensmittelproduktion. Durch den auf der Fläche
angebauten Mais können jährlich rd. 250 MWh Strom erzeugt werden. Dies
entspricht dem Gesamtjahresverbrauch von ca. 140 Personen. Zudem wandelt
Mais besonders effektiv (d.h. mit geringem Wasserbedarf) CO2 in
Sauerstoff um. Der im Strut angebaute Mais liefert den Bedarf an
Sauerstoff für 920 Menschen und bindet 490 to CO2 – das entspricht in
etwa dem Ausstoß aus 920 Tkm Autofahrt). Hinzu kommt eine kühlende
Wirkung durch die Maisfelder – was der Klimatisierung des Filstals
nutzt. Und ganz unabhängig von der derzeitigen Nutzung der
landwirtschaftlichen Fläche: Deren Erhalt ermöglicht jederzeit den Anbau
von jeglicher Kulturpflanzung – beispielsweise Getreide für ca. 2 Mio
Frühstücksbrötchen im Jahr, also für die Erzeugung von regionalen
Lebensmitteln.
Lokales Klima – Frischluftzufuhr
Das
Klimagutachten beschreibt die prekäre Situation wie sie bereits jetzt im
unteren Filstal besteht: Hitzeinseln in den Städten Ebersbach und
Uhingen, die zu erwartende Verschlechterung infolge des Klimawandels,
gestörte Kaltluftzuströmung durch bereits bestehende Bebauung und die
Verschlechterung durch die im Plangebiet vorgesehene Bebauung.
Vorgeschlagen werden Maßnahmen zur Optimierung der Verschlechterung –
damit können wir uns nicht zufriedengeben!
Ausgleichsmaßnahmen?
.... sind eine Form modernen Ablasshandels: Zum Ausgleich des Eingriffs
in die Natur werden andernorts Maßnahmen ergriffen. In der Regel wird
dabei repariert, was Jahre zuvor an der Natur zerstört wurde –
beispielsweise der Rückbau verdohlter Bäche. Oder es werden Hecken oder
Bäume gepflanzt, deren Pflege und Erhalt nach ein paar Jahren in
Vergessenheit gerät.
Eine Milchmädchenrechnung, mit der geplante
Vorhaben formal beschönigt werden. Abgesehen davon bliebt die Tatsache,
dass manches – wie Frischluft für Uhingen und Ebersbach aus den
bewaldeten Seitentälern – nirgendwo anders zu kompensieren ist.
Es ist an der Zeit, all den Reden zum Klimaschutz und Nachhaltigkeit auch Taten folgen zu lassen und unser Handeln anzupassen – deshalb: NEIN zum Gewerbepark Fils! Stimmen Sie am 26.01.2020 für Uhingens Zukunft .
<- Zurück zum ersten Teil -
Wirtschaftlichkeit/Einfluss im Zweckverband
Die UBU hat ihre Beiträge in drei thematische Blöcke aufgeteilt. Hiermit möchten wir Sie faktenbasiert und umfassender informieren.
Teil 1 am 14.12.2019:
Wirtschaftlichkeit/Einfluss im Zweckverband
Teil 2 am 11.01.2020:
Klima/Verkehr/Lärm
Teil 3 am 18.01.2020:
‚Ebersbach macht es alleine‘/Kommunalentwicklung
Bürgerinformation zum Bürgerentscheid gegen den Gewerbepark Fils
Mit der Ausgabe des Mitteilungsblattes (Vollverteilung) am 21.12.2019 haben alle Haushalte eine Informationsbroschüre zum Bürgerentscheid am 26.01.2020 erhalten. Diese geben Stadtverwaltung und Gemeinderat heraus. Da Befürworter und Kritiker des Vorhabens gemeinsam den Inhalt erarbeitet haben, stellt dieser den kleinsten gemeinsamen Nenner dar - die Informationen gehen nicht allzu sehr in die Tiefe. Für Hintergrundwissen können und müssen Sie sich zusätzlich informieren. Natürlich bedeutet dies einigen Aufwand -wir meinen, dass dieser im Sinne einer demokratischen Mitwirkung der Bürgerschaft wohl investiert ist. Immerhin beeinflusst diese Entscheidung unsere Zukunft.
Wir U nabhängige B ürger U hingen sind gegen den Gewerbepark Fils. Dafür haben wir gute Gründe Diese stellen wir auf unserer Homepage dar und in der Sonderrubrik hier im Mitteilungsblatt (Themen: Wirtschaftlichkeit/Einfluss im Zweckverband, 14.12.2019 - Klima/Verkehr/Lärm, 11.01.2020 - ‚Ebersbach macht es alleine‘/Kommunalentwicklung, 18.01.2019).
In jedem Fall sollten Sie Ihr Wahlrecht wahrnehmen und am 26.01.2020 zur Abstimmung gehen.
Bürger-Gespräch
Sie können uns unverbindlich kennenlernen oder mit uns diskutieren, was die Menschen in Uhingen bewegt - bringen Sie Ihre Ideen ein! Nächster Termin für unser Bürger-Gespräch ist am Mittwoch 22.01.2020, 19:00 Uhr im Gerberbräu in Uhingen.
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