Uhinger Mitteilungsblatt Nr. 19 - 11.05.2019
- von UB Uhingen
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- 10 Mai, 2019
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ZENSIERT: Uhinger Mitteilungsblatt Nr. 19 - 11.05.2019
Zum wiederholten Male wurde ein Bericht der UBU zensiert
Der Artikel sei nicht konform zur Richtlinien (Ziffer III Nr. 1 h), teilte uns Herrn Goldmann und Bürgermeister Wittlinger mit. Der Artikel könne so nicht veröffentlicht werden
und wurde aufgrund dessen abgeändert.
Richtlinien (Ziffer III Nr. 1 h) :
sonstige Mitteilungen von allgemeinem Interesse. Über die Aufnahme entscheidet
das Bürgermeisteramt. Ausgeschlossen sind tages- und parteipolitische Beiträge
(Ausnahme: Fraktionen) sowie Beiträge, die gegen gesetzliche Vorschriften, die guten Sitten oder die Interessen der Gemeinde verstoßen.
Wir sind der Meinung:
Die Veranstaltung - und damit auch die Berichterstattung - ist sehr wohl von öffentlichem Interesse. Dass dieses Thema die Öffentlichkeit beschäftigt, zeigt die Beteiligung an der Demo (auch parteiübergreifend!). Auch bei anderen Veranstaltungen zum Thema gibt es sehr viele Zuhörer und Redebeiträge - wir erinneren uns an jene Bürgerinformationsveranstaltung in der Nassachtalturnhalle, wo die Halle kaum alle Menschen aufnehmen konnte.
Es geht weder um ein tages- noch parteipolitisches Thema.... wobei selbst dies bei Anerkennung der UBU als bewerbende Fraktion für den nächsten Gemeinderat kein Ausschlusskriterium wäre.
Es gibt auch keinen Verstoß gegen gesetzliche Vorschriften oder gute Sitten.
Damit bleibt die Definition als Verstoß gegen die Interessen der Gemeinde. Hier fragen wir uns allerdings, welches Demokratieverständnis dahinter steht, eine derartiges Signal aus der Bevölkerung als Verstoß gegen die Interessen der Gemeinde zu sehen.
Wir sind irritiert, dass die Entscheidung des Bürgermeisters als Herausgeber so einschneidet in die Presse- und Meinungsfreiheit.
Einig in der Sache haben etwa 150 Bürgerinnen und Bürger aus diesem Protest eine parteiübergreifende Veranstaltung gemacht. In nahezu allen Redebeiträgen auf der mobilen Rednerbühne (auch hier parteiübergreifend und parteilos) wurde klar, wie negativ die Faktenlage zum geplanten Projekt ist. Einzig ein Redner, Kandidat der FWV, argumentierte mit möglichen Arbeitsplätzen und seiner Sorge um den Wohlstand von Uhingen für das geplante Gewerbegebiet – in Anbetracht der mächtigen Gegenargumente zeigten die Anwesenden deutlich, dass diese Sicht nicht die der Bürgerinnen und Bürger ist.
Interessant auch der Redebeitrag eines CDU-Kandidaten, der betonte, wie sehr ihn die gehörten Argumente bestärken, den Gewerbepark abzulehnen – damit liegt er so gar nicht auf der Linie seiner Fraktion.
Für Lacher sorgte ein Vergleich, den der Organisator Carsten Unger im Zusammenhang mit der Methode der Ökobilanzierung heranzog: Er erläuterte, dass dieses Verfahren dem gleich käme, wenn Bürgermeister Wittlinger nach Stuttgart führe, am Leuze einen Kasten mit Mineralwasser füllen und diesen vor das Uhinger Rathaus stellen würde. Dann zu erklären, Uhingen hätte eine Mineralquelle – so funktioniere der Handel mit Ausgleichsmaßnahmen und Ökopunkten.
Trotz des kalten und nassen Wetters (der Himmel weinte!) waren viele Menschen ins Nassachtal gekommen und machten ihrem Unmut mit Plakaten und Trillerpfeifen Luft. Begleitet wurde der Zug, der sich aus dem Tal in Richtung Querspange und zurück bis in das Gebiet des geplanten Gewerbeparks hinein bewegte, von mehreren Traktoren – auch diese waren mit Statements auf Transparenten geschmückt.

Insgesamt eine gelungene Veranstaltung, die deutlich zeigte, dass der geplante Gewerbepark Fils – mit den einhergehenden massiven Eingriffen in Natur und Lebensqualität – von der Bevölkerung nicht gewünscht ist.
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Die UBU hat ihre Beiträge in drei thematische Blöcke aufgeteilt. Hiermit möchten wir Sie faktenbasiert und umfassender informieren.
Teil 1 am 14.12.2019:
Wirtschaftlichkeit/Einfluss im Zweckverband
Teil 2 am 11.01.2020:
Klima/Verkehr/Lärm
Teil 3 am 18.01.2020:
‚Ebersbach macht es alleine‘/Kommunalentwicklung
Einfluss auf die Umwelt
Wir Unabhängigen Bürger von Uhingen sind
gegen den geplanten Gewerbepark Fils – aus unserer Sicht sprechen
deutlich mehr und gewichtige Gründe gegen die Realisierung dieses
Vorhabens – einige kann man gar aus den eigens für das Vorhaben vom
Zweckverband Gewerbepark Fils beauftragten Gutachten herauslesen.
Fachgutachten – Artenschutz, ... etc.
In der faunistischen Untersuchung wird beschrieben, dass 36 Vogelarten
ihren Lebensraum im Plangebiet und im angrenzenden Kontaktlebensraum
haben. Direkt im Plangebiet befinden sich z. B. Brutvorkommen des stark
gefährdeten Bluthänflings und Brutvorkommen des Feldsperlings und der
Goldammer (hervorgehobene artenschutzrechtliche Bedeutung). Die
Brutgebiete befinden sich im nord-östlichen Bereich (hier sieht die
Planung die Haupterschließungsstraße vor) und im süd-östlichen Bereich
des Plangebietes (dieses Brutvorkommen liegt im Bereich der geplanten
Bebauung). Diese Brutgebiete werden mit der Realisierung der
Gewerbeansiedelung keinen Bestand mehr haben! Zudem gibt es Vorkommen
weiterer Arten von besonderer artenschutzrechtlicher Bedeutung
(Grauschnäpper, Star, Eisvogel, weiter wurden 11 Fledermausarten im
Plangebiet nachgewiesen. Diese stehen bekanntermaßen alle unter
besonderem Schutz).
[Quelle: Faunistische Untersuchung unter
Berücksichtigung des speziellen Artenschutzes, StadtLandFluss in
Nürtingen vom 27.11.2018]
Der im Strut vorkommende Ackerboden gehört laut Gutachten zu den hochwertigsten Böden im gesamten Landkreis. Es gibt im gesamten Landkreis Göppingen keine weitere zusammenhängende Fläche in dieser Qualität.
Ackerböden mit einer derartigen Fruchtbarkeit haben sich über einen Zeitraum von mehr als 10.000 Jahren gebildet. Die Fruchtbarkeit ergibt sich im Wesentlichen aus der Aktivität der darin vorkommenden Kleinstlebewesen.
Noch ein Wort zum häufig kritisierten Maisanbau:
Der in den letzten Jahren im Strut angebaute Silomais wurde als
Tierfutter für Milchviehbetriebe in Hattenhofen und Schlierbach und als
Biomasse für eine Biogasanlage eingesetzt. Damit liefert er einen
Baustein zur regionalen Lebensmittelproduktion. Durch den auf der Fläche
angebauten Mais können jährlich rd. 250 MWh Strom erzeugt werden. Dies
entspricht dem Gesamtjahresverbrauch von ca. 140 Personen. Zudem wandelt
Mais besonders effektiv (d.h. mit geringem Wasserbedarf) CO2 in
Sauerstoff um. Der im Strut angebaute Mais liefert den Bedarf an
Sauerstoff für 920 Menschen und bindet 490 to CO2 – das entspricht in
etwa dem Ausstoß aus 920 Tkm Autofahrt). Hinzu kommt eine kühlende
Wirkung durch die Maisfelder – was der Klimatisierung des Filstals
nutzt. Und ganz unabhängig von der derzeitigen Nutzung der
landwirtschaftlichen Fläche: Deren Erhalt ermöglicht jederzeit den Anbau
von jeglicher Kulturpflanzung – beispielsweise Getreide für ca. 2 Mio
Frühstücksbrötchen im Jahr, also für die Erzeugung von regionalen
Lebensmitteln.
Lokales Klima – Frischluftzufuhr
Das
Klimagutachten beschreibt die prekäre Situation wie sie bereits jetzt im
unteren Filstal besteht: Hitzeinseln in den Städten Ebersbach und
Uhingen, die zu erwartende Verschlechterung infolge des Klimawandels,
gestörte Kaltluftzuströmung durch bereits bestehende Bebauung und die
Verschlechterung durch die im Plangebiet vorgesehene Bebauung.
Vorgeschlagen werden Maßnahmen zur Optimierung der Verschlechterung –
damit können wir uns nicht zufriedengeben!
Ausgleichsmaßnahmen?
.... sind eine Form modernen Ablasshandels: Zum Ausgleich des Eingriffs
in die Natur werden andernorts Maßnahmen ergriffen. In der Regel wird
dabei repariert, was Jahre zuvor an der Natur zerstört wurde –
beispielsweise der Rückbau verdohlter Bäche. Oder es werden Hecken oder
Bäume gepflanzt, deren Pflege und Erhalt nach ein paar Jahren in
Vergessenheit gerät.
Eine Milchmädchenrechnung, mit der geplante
Vorhaben formal beschönigt werden. Abgesehen davon bliebt die Tatsache,
dass manches – wie Frischluft für Uhingen und Ebersbach aus den
bewaldeten Seitentälern – nirgendwo anders zu kompensieren ist.
Es ist an der Zeit, all den Reden zum Klimaschutz und Nachhaltigkeit auch Taten folgen zu lassen und unser Handeln anzupassen – deshalb: NEIN zum Gewerbepark Fils! Stimmen Sie am 26.01.2020 für Uhingens Zukunft .
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Wirtschaftlichkeit/Einfluss im Zweckverband
Die UBU hat ihre Beiträge in drei thematische Blöcke aufgeteilt. Hiermit möchten wir Sie faktenbasiert und umfassender informieren.
Teil 1 am 14.12.2019:
Wirtschaftlichkeit/Einfluss im Zweckverband
Teil 2 am 11.01.2020:
Klima/Verkehr/Lärm
Teil 3 am 18.01.2020:
‚Ebersbach macht es alleine‘/Kommunalentwicklung
Bürgerinformation zum Bürgerentscheid gegen den Gewerbepark Fils
Mit der Ausgabe des Mitteilungsblattes (Vollverteilung) am 21.12.2019 haben alle Haushalte eine Informationsbroschüre zum Bürgerentscheid am 26.01.2020 erhalten. Diese geben Stadtverwaltung und Gemeinderat heraus. Da Befürworter und Kritiker des Vorhabens gemeinsam den Inhalt erarbeitet haben, stellt dieser den kleinsten gemeinsamen Nenner dar - die Informationen gehen nicht allzu sehr in die Tiefe. Für Hintergrundwissen können und müssen Sie sich zusätzlich informieren. Natürlich bedeutet dies einigen Aufwand -wir meinen, dass dieser im Sinne einer demokratischen Mitwirkung der Bürgerschaft wohl investiert ist. Immerhin beeinflusst diese Entscheidung unsere Zukunft.
Wir U nabhängige B ürger U hingen sind gegen den Gewerbepark Fils. Dafür haben wir gute Gründe Diese stellen wir auf unserer Homepage dar und in der Sonderrubrik hier im Mitteilungsblatt (Themen: Wirtschaftlichkeit/Einfluss im Zweckverband, 14.12.2019 - Klima/Verkehr/Lärm, 11.01.2020 - ‚Ebersbach macht es alleine‘/Kommunalentwicklung, 18.01.2019).
In jedem Fall sollten Sie Ihr Wahlrecht wahrnehmen und am 26.01.2020 zur Abstimmung gehen.
Bürger-Gespräch
Sie können uns unverbindlich kennenlernen oder mit uns diskutieren, was die Menschen in Uhingen bewegt - bringen Sie Ihre Ideen ein! Nächster Termin für unser Bürger-Gespräch ist am Mittwoch 22.01.2020, 19:00 Uhr im Gerberbräu in Uhingen.
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