Pressemitteilung der Stadt Uhingen zum Kunstrasenplatz
- von UB Uhingen
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- 04 Sept., 2019
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Pressemitteilung der Stadt Uhingen zum Kunstrasenplatz
Elastikschicht unter dem Kunstrasen ist ungefährlich, langlebig und durch die Verwendung von Recyclingmaterial auch ökologisch sinnvoll
Die Unabhängigen Bürger Uhingens (UBU) haben die Baustelle des Kunstrasenplatzes in Uhingen in Augenschein genommen und ihre Beobachtungen unter anderem an die Stadtverwaltung Uhingen und verschiedene Medien versandt. Die Stadt Uhingen nimmt dazu folgendermaßen Stellung.
1. Die Elastikschicht im Aufbau eines Kunstrasenplatzes hat mit dem Füllmaterial und der Diskussion über Mikroplastik nichts zu tun. Unabhängig davon, ob Kunststoffgranulat, Sand, Kork oder gar keine Füllung für den Kunstrasenplatz eingesetzt wird, bleibt der Unterbau mit der Elastikschicht gleich.
2. Elastikschichten werden regelmäßig unter Kunstrasenplätzen verbaut. Sämtliche Tartanflächen, Fallschutzplatten oder die Einfassungen von sämtlichen Spielplätzen in Uhingen wurden mit diesem Material verbaut.
3. Zur Herstellung der Elastikschichten wird Recyclingmaterial aus Altreifen verwendet. Die Herstellung der Elastikschichten unterliegt einem Gütenachweis nach RAL-GZ 944/2, der DIN-EN 15330-1, der DIN 18035- 7 und der geforderten Umweltverträglichkeit nach dem Prüfbericht. Die hohe Qualität und der Werkstoff Altreifen als Wertstoff (Recyclingmaterial, Verbesserung der CO2-Bilanz) zu sehen, führt zu diesen Lösungen. Diese RAL-Gütesiegel geben dem Altgummi einen neuen Lebenszyklus.
4. Der Einbau stellt für die Umwelt keine zusätzliche Belastung dar, da das Material gebunden wird und nicht in das Abwasser oder das Umfeld gelangen kann. Das Verfahren ist selbst in Wasserschutzgebieten zugelassen.
5. Dieser Aufbau ist seit Jahrzehnten bewährt. Zudem wird durch dieses Verfahren ein vorhandener Kunststoff recycelt, der sonst bei der Entsorgung verbrannt würde. Das macht auch ökologisch Sinn. Die Elastikschichten werden aus elastischen Granulaten und elastischen Bindemitteln hergestellt. Sie stellen die Nachgiebigkeit des Belags sicher und haben eine fast unbegrenzte Haltbarkeit. Ältere Spielfelder haben schon drei Kunstrasenwechsel hinter sich. Allein in Stuttgart gibt es ca. 60 Spielfelder mit dieser Bauweise. Eine Alternative zum SBR-Granulat mit dem gleichen Materialeigenschaften und ökonomischen Gesichtspunkten gibt es bislang nicht.
6. Die Stadtverwaltung und der Bürgermeister haben im Vorfeld keine Informationen erhalten, aus welchen Grundstoffen die Elastikschicht hergestellt wird. Dies war auch im Gemeinderat zu keiner Zeit eine Frage oder ein Thema.
7. Die Herstellung des Granulats wird an einem Mischplatz erfolgen, der mit einer Folie gesichert ist. Das Polyurethan, das hier verwendet wird, reagiert sofort mit der Luftfeuchtigkeit und kann nicht ins Erdreich eindringen. Die Umweltverträglichkeit geht aus dem Prüfzeugnis hervor. Diese Elastikschichten haben eine Zulassung für Wasserschutzgebiete. Das Material ist nach der Aushärtung inert. Es reagiert nicht mehr mit Luft, Wasser und Boden.
8. Der von der UBU dokumentierte Zustand der Baustelle entsprach nicht den Anforderungen der Stadt Uhingen. Das Bauamt hat sofort interveniert. Die beauftragte Firma hat daraufhin die aufgeplatzten Säcke sorgfältig aufgenommen und ordentlich auf dem Kunstrasenplatz gelagert. Künftig wird die Baustelle engmaschiger vom Bauamt beaufsichtigt.
9. Trotz des nicht optimalen Zustands der Baustelle besteht nach unseren
Experten, dem beauftragten Planungsbüro und den beteiligten Firmen
keine Gefahr, dass schädliche Stoffe in die Umwelt gelangen konnten oder
noch gelangen. Insofern kann die Stadt Uhingen die Bedenken der UBU
gegen den Kunstrasenplatz nicht nachvollziehen.


Die UBU hat ihre Beiträge in drei thematische Blöcke aufgeteilt. Hiermit möchten wir Sie faktenbasiert und umfassender informieren.
Teil 1 am 14.12.2019:
Wirtschaftlichkeit/Einfluss im Zweckverband
Teil 2 am 11.01.2020:
Klima/Verkehr/Lärm
Teil 3 am 18.01.2020:
‚Ebersbach macht es alleine‘/Kommunalentwicklung
Einfluss auf die Umwelt
Wir Unabhängigen Bürger von Uhingen sind
gegen den geplanten Gewerbepark Fils – aus unserer Sicht sprechen
deutlich mehr und gewichtige Gründe gegen die Realisierung dieses
Vorhabens – einige kann man gar aus den eigens für das Vorhaben vom
Zweckverband Gewerbepark Fils beauftragten Gutachten herauslesen.
Fachgutachten – Artenschutz, ... etc.
In der faunistischen Untersuchung wird beschrieben, dass 36 Vogelarten
ihren Lebensraum im Plangebiet und im angrenzenden Kontaktlebensraum
haben. Direkt im Plangebiet befinden sich z. B. Brutvorkommen des stark
gefährdeten Bluthänflings und Brutvorkommen des Feldsperlings und der
Goldammer (hervorgehobene artenschutzrechtliche Bedeutung). Die
Brutgebiete befinden sich im nord-östlichen Bereich (hier sieht die
Planung die Haupterschließungsstraße vor) und im süd-östlichen Bereich
des Plangebietes (dieses Brutvorkommen liegt im Bereich der geplanten
Bebauung). Diese Brutgebiete werden mit der Realisierung der
Gewerbeansiedelung keinen Bestand mehr haben! Zudem gibt es Vorkommen
weiterer Arten von besonderer artenschutzrechtlicher Bedeutung
(Grauschnäpper, Star, Eisvogel, weiter wurden 11 Fledermausarten im
Plangebiet nachgewiesen. Diese stehen bekanntermaßen alle unter
besonderem Schutz).
[Quelle: Faunistische Untersuchung unter
Berücksichtigung des speziellen Artenschutzes, StadtLandFluss in
Nürtingen vom 27.11.2018]
Der im Strut vorkommende Ackerboden gehört laut Gutachten zu den hochwertigsten Böden im gesamten Landkreis. Es gibt im gesamten Landkreis Göppingen keine weitere zusammenhängende Fläche in dieser Qualität.
Ackerböden mit einer derartigen Fruchtbarkeit haben sich über einen Zeitraum von mehr als 10.000 Jahren gebildet. Die Fruchtbarkeit ergibt sich im Wesentlichen aus der Aktivität der darin vorkommenden Kleinstlebewesen.
Noch ein Wort zum häufig kritisierten Maisanbau:
Der in den letzten Jahren im Strut angebaute Silomais wurde als
Tierfutter für Milchviehbetriebe in Hattenhofen und Schlierbach und als
Biomasse für eine Biogasanlage eingesetzt. Damit liefert er einen
Baustein zur regionalen Lebensmittelproduktion. Durch den auf der Fläche
angebauten Mais können jährlich rd. 250 MWh Strom erzeugt werden. Dies
entspricht dem Gesamtjahresverbrauch von ca. 140 Personen. Zudem wandelt
Mais besonders effektiv (d.h. mit geringem Wasserbedarf) CO2 in
Sauerstoff um. Der im Strut angebaute Mais liefert den Bedarf an
Sauerstoff für 920 Menschen und bindet 490 to CO2 – das entspricht in
etwa dem Ausstoß aus 920 Tkm Autofahrt). Hinzu kommt eine kühlende
Wirkung durch die Maisfelder – was der Klimatisierung des Filstals
nutzt. Und ganz unabhängig von der derzeitigen Nutzung der
landwirtschaftlichen Fläche: Deren Erhalt ermöglicht jederzeit den Anbau
von jeglicher Kulturpflanzung – beispielsweise Getreide für ca. 2 Mio
Frühstücksbrötchen im Jahr, also für die Erzeugung von regionalen
Lebensmitteln.
Lokales Klima – Frischluftzufuhr
Das
Klimagutachten beschreibt die prekäre Situation wie sie bereits jetzt im
unteren Filstal besteht: Hitzeinseln in den Städten Ebersbach und
Uhingen, die zu erwartende Verschlechterung infolge des Klimawandels,
gestörte Kaltluftzuströmung durch bereits bestehende Bebauung und die
Verschlechterung durch die im Plangebiet vorgesehene Bebauung.
Vorgeschlagen werden Maßnahmen zur Optimierung der Verschlechterung –
damit können wir uns nicht zufriedengeben!
Ausgleichsmaßnahmen?
.... sind eine Form modernen Ablasshandels: Zum Ausgleich des Eingriffs
in die Natur werden andernorts Maßnahmen ergriffen. In der Regel wird
dabei repariert, was Jahre zuvor an der Natur zerstört wurde –
beispielsweise der Rückbau verdohlter Bäche. Oder es werden Hecken oder
Bäume gepflanzt, deren Pflege und Erhalt nach ein paar Jahren in
Vergessenheit gerät.
Eine Milchmädchenrechnung, mit der geplante
Vorhaben formal beschönigt werden. Abgesehen davon bliebt die Tatsache,
dass manches – wie Frischluft für Uhingen und Ebersbach aus den
bewaldeten Seitentälern – nirgendwo anders zu kompensieren ist.
Es ist an der Zeit, all den Reden zum Klimaschutz und Nachhaltigkeit auch Taten folgen zu lassen und unser Handeln anzupassen – deshalb: NEIN zum Gewerbepark Fils! Stimmen Sie am 26.01.2020 für Uhingens Zukunft .
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Wirtschaftlichkeit/Einfluss im Zweckverband
Die UBU hat ihre Beiträge in drei thematische Blöcke aufgeteilt. Hiermit möchten wir Sie faktenbasiert und umfassender informieren.
Teil 1 am 14.12.2019:
Wirtschaftlichkeit/Einfluss im Zweckverband
Teil 2 am 11.01.2020:
Klima/Verkehr/Lärm
Teil 3 am 18.01.2020:
‚Ebersbach macht es alleine‘/Kommunalentwicklung
Bürgerinformation zum Bürgerentscheid gegen den Gewerbepark Fils
Mit der Ausgabe des Mitteilungsblattes (Vollverteilung) am 21.12.2019 haben alle Haushalte eine Informationsbroschüre zum Bürgerentscheid am 26.01.2020 erhalten. Diese geben Stadtverwaltung und Gemeinderat heraus. Da Befürworter und Kritiker des Vorhabens gemeinsam den Inhalt erarbeitet haben, stellt dieser den kleinsten gemeinsamen Nenner dar - die Informationen gehen nicht allzu sehr in die Tiefe. Für Hintergrundwissen können und müssen Sie sich zusätzlich informieren. Natürlich bedeutet dies einigen Aufwand -wir meinen, dass dieser im Sinne einer demokratischen Mitwirkung der Bürgerschaft wohl investiert ist. Immerhin beeinflusst diese Entscheidung unsere Zukunft.
Wir U nabhängige B ürger U hingen sind gegen den Gewerbepark Fils. Dafür haben wir gute Gründe Diese stellen wir auf unserer Homepage dar und in der Sonderrubrik hier im Mitteilungsblatt (Themen: Wirtschaftlichkeit/Einfluss im Zweckverband, 14.12.2019 - Klima/Verkehr/Lärm, 11.01.2020 - ‚Ebersbach macht es alleine‘/Kommunalentwicklung, 18.01.2019).
In jedem Fall sollten Sie Ihr Wahlrecht wahrnehmen und am 26.01.2020 zur Abstimmung gehen.
Bürger-Gespräch
Sie können uns unverbindlich kennenlernen oder mit uns diskutieren, was die Menschen in Uhingen bewegt - bringen Sie Ihre Ideen ein! Nächster Termin für unser Bürger-Gespräch ist am Mittwoch 22.01.2020, 19:00 Uhr im Gerberbräu in Uhingen.
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