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Bericht Gemeinderatssitzung Uhingen 24.05.2019

  • von UB Uhingen
  • 07 Juni, 2019

Bericht Gemeinderatssitzung 24.05.2019

Bürgermeister Wittlinger eröffnete pünktlich um 18 Uhr die letzte Gemeinderatssitzung vor den Kommunalwahlen.


Die Ränge der Gemeinderäte waren sehr spärlich besetzt. Lediglich 18 Gemeinderäte waren zu Beginn anwesend, dies änderte sich im laufe des Abends auf 23 Räte. Der Gemeinderat war beschlussfähig.
Die Zuschauerränge waren mit 25 Bürgerinnen und Bürger sehr gut gefüllt.

Tagesordnungspunkt 1 war der Lärmaktionsplan.

Der Referent Herr Wörn führte in das Thema ein und stellte die geplanten Maßnahmen vor.

Der Lärmpegel überschreitet in der Schorndorfer Strasse, der Ulmer Strasse / Adelbert-Stifter Strasse, Stuttgarter Strasse, im Bereich des Kreisverkehres und der Esslinger Strasse die Grenzwerte von 60dB.

Deshalb soll es eine zeitliche Geschwindigkeitsreduzierung auf Tempo 30 in den Nachtzeiten von 22-6 Uhr geben.
Die Reduzierung auf 30 Km/h würde eine Verringerung um 2-3 dB bewirken.
Ein Flüsterasphalt würde weitere Lärmreduzierung bewirken.
Ebenso wäre eine Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit der B10 entlang der Gemarkung Uhingen auf 100 Km/h eine deutliche Lärmminderung.
Das Anheben der abgesenkten Kanaldeckel in der Schorndorferstrasse entlastet die Anwohner ebenfalls.

Bürgermeister Wittlinger führte weiter aus, dass nicht alle Maßnahmen im bisherig geplanten Umfang enthalten seien. Ebenso würde die neue Gesetzeslage es nun zulassen, dass man Tempo 30 auch in den Durchgangsstrassen der Teilorte einrichten kann.
BM Wittlinger schlug deshalb vor, die bisher geplanten Maßnahmen zu beführtworten und die bisher nicht geplanten Maßnahmen als Fortschreibung des Lärmaktionsplan im Jahr 2020 in Angriff zu nehmen.

Die Freien Wähler begrüssten die Maßnahmen, sehen aber dass es ohne Geschwindigkeitskontrollen nicht gehen werde.
Die Raser seien, so sagte die CDU, das eigentliche Problem. Es müssen geblitzt werden um diese in den Griff zu bekommen.
Herr Höflinger von der FDP merkte an, dass Lärm schlimm sei. Die Maßnahmen aber sinnlos seien. Es würde schon zu viele 30er Zonen in Uhingen geben. Die zeitliche Begrenzung auf Tempo 30 würde einen Schilderwald entstehen lassen von 22 zusätzlichen entlang der betroffenen Strassen.
Er merkte an, dass es ohne Kontrolle jedoch nicht gehen würde.

SPD Gemeinderat Euchner konnte dem Plan zustimmen. Eine Lärmreduzierung in der Nacht sei wichtig. Die Instandsetzung der Kanaldeckel in der Schorndorfer Strasse und auch Tempo 100 auf der B10 ist ihm wichtig.

Gemeinderat Frey konnte dem geplanten Lärmaktionsplan zustimmen. Er schlug vor, bis 2020 Erfahrungen zu sammeln, um diese dann 2020 in die Fortschreibung einfliesen zu lassen. Zudem wollte er wissen wie Kontrollen aussehen könnten, da Göppingen für Kreis- und Landstrassen zuständig sei.
Herr Wittlinger erläuterte, dass die Stadt nur Empfehlungen geben könne. Die Verkehrsidioten ohne Verstand können nicht zu 100% kontrolliert werden.

Herr Wendel wollte wissen ob man Erfahrungen aus Alberhausen kenne, da Albershausen auch eine Absenkung der Geschwindigkeit eingeführt habe. BM Wittlinger konnte hier berichten, dass es eine Reduzierung ders Lärms geben würde, es aber auch dort Idioten gäbe. Die Fahrzeit würde sich zwar durch die Geschwindigkeitsreduzierung verlängern, jeodch halten sich 90% daran und die Verkehrserziehung würde wirken.

Eine permanente Überwachung würde sehr viele Blitzersäulen mit sich bringen, stellte Gemeinderat Langer fest. Er wollte wissen wer diese Säulen bezahlen würde.
BM Wittlinger teilte daraufhin mit, dass nur eine mobile Überwachung geplant sei.

Gemeinderätin Widmaier stellte in ihrem Redebeitrag fest, dass sie nicht nur eine Prüfung auf Erfahrungswerte wie die Freien Wähler wolle, sondern dass sie eine Umsetzung der Maßnahmen 2020 fordere.
Herr Wittlinger sicherte zu die Vorschläge ernst zu nehmen.

Der Lärmaktionsplan wurde Mehrheitlich angenommen.

Der nächste Tagesordnungspunkt interessierte die meisten Anwesenden - Weilenberger Hof 3.

Herr Goldmann führte ins Thema ein und gab einen Einblick in den derzeitigen Baustatus.
Ein Verkauf der Grundstücke werde erst nach Fertigstellung des Baumaßnahmen erfolgen.
Er geht davon aus, dass dies im September soweit sei.
Die Vermarktung der Grundstücke werde nach dem Verkehrswert erfolgen. Die gute Lage der Bauplätze in Uhingen würden eine Preis von 380 - 480 € zulassen.
Für die Vergabe der Bauplatze werden diverse Kriterien angesetzt, für ein Punktesystem zur Vergabe haben man sich nicht entscheiden können.
Als Kriterien wurden z.B. folgende Punkte benannt:

- das Projekt muss wirtschaftlich tragfähig sein für den Bauherren
- Anzahl der Kinder
- Eigenkapital
- Wohndauer in Uhingen
- vorhandenes Eigentum
- Arbeitsplatz in Uhingen
- ausführen eines Ehrenamtes

Der erste Bauabschintt bestehte aus 43 Grundstücken, wo von 20 Plätze in 2019/2020 zum Verkauf stehen.
8 Einzelhausplätze im Inneren (440€/qm) und 6 Einzelhausplätze im Äusseren (460€/qm). Dazu 6 Doppelhausplätze zu 420€/qm.
Es wird, wie in den anderen Bauabschnitten, einen Kinderbonus zu 20€/qm je Kind geben.

Weiter wurde ausgeführt, dass eine Bauverpflichtung innerhalb von 2 Jahren nach Erwerb des Bauplatzes bestehe.
Rechtswidrige Bebauungen werden nicht gedultet und mit Strafen belegt. Ebenso wurde heraus gestellt, dass man sich dazu entshclossen hat, Steingärten nur bis zu 5% der Grundstücksgröße zu genehmigen.

Die Bauplatzgrößen wurden wie folgt benannt:
- Doppelbauplätze 266qm
- Einzelhausbauplatz im Innenbereich 440 - 470 qm
- Einzelhausbauplatz im Aussenbereich 450 - 540 qm

Die Vermarktung wird über ein Internetportal erfolgen in welchen die Bewerber ihre Unterlagen einreichen können. Es werden ca. 8 Wochen als Bewerbungszeitraum angesetzt.
Jeder Bewerber kann sich maximal auf 3 Bauplätze bewerben.
Es ist davon auszugehen, dass die Nachfragenach den Bauplätzen sehr hoch sein wird.

Bürgermeister Wittlinger ergänzte die Ausführungen mit dem Hinweiss, dass man die Preise zwischen ausgewogen ud bezahlbar gestaltet hätte. Vorallem an junge Familien sei gedacht worden.

Gemeinderat Störl eröffnete die Diskussion und merkte an, dass er den Bauplatzpreisen nicht zustimmen könne, da diese zu hoch seien. Es ärgere ihn, dass man 3 Jahre im Verzug sei mit der Vermarktung. In diesem Zeitraum hätten sich die Preise verteuert und man habe auch Zuweisungen vergeben.

Frau Widmaier merkte zur Preisgestaltung an, dass die Zinsen gesunken seien. Der geplante Kinderbonus sei eine gute Sache. Sie hätte es besser gefunden man hätte mit einem Punktesystem bei der Bauplatzvergabe gearbeitet. Die nun zur Anwendung kommende Matrix sei jedoch in Ordnung. Die Matix sollte generell zur Anwednug kommen bei allen Vergaben.
Das Eindämmen von Schottergärten begrüsste sie. Wie Interessenten den Verkaufsstart erfahren werde und wie der Verlauf der Verkäufe sei, wollte sie abschliessend wissen.
Herr Goldmann erläuterte, dass das Projekt Bewerberportal nach der Entscheidung des Gemeinderats starten würde. Interessenten könnten den Verkaufsstart über das Mitteilungsbaltt, die Presse und die Website der Stadt Uhingen erfahren.

Herr Frey stellte fest, dass die Freien Wähler mehrheitlich für die Verkaufsstrategie stimmen. Er würde jedoch gerne eine Ergänzung bei den Auswahlkriterien einbringen. Der Bewerber muss mindestens hauptberuflich in Uhingen tätig sein.
Auch er geht von einem regen Andrang bei der Bauplatzvergabe aus.

Das Schlusswort hatte Herr Wendl von der FWV. Er ist der Meinung, dass junge Familen mit geringem Einkommen keine Chance hätten einen Bauplatz zu erwerben. Die Preise seien zu hoch.
Bürgemeister Wittlinger sah den Hinweis als berechtigt an, jedoch würde eine Baupreisänderung das Problem nicht lösen. Es würde sich lediglich die Linie verschieben wer sich ein Grundstück leisten könne. Die Marktlage würde diese Preise vorgeben. Er merkte an, dass auch ein 5er vor den Preisen hätte stehen können.

Gemeinderat Lopin ergänze, dass es vor 3 Jahre noch kein Baukindergeld gegeben habe, welche den Baupreis kompensiere.
Fraktionsvorsitzender Langer der FDP begrüsste die Kriterien als bürgerfreundlich und ausgewogen.
Gemeinderätin Braun kann dem Tagesordnungspunkt nichts mehr hinzufügen.

Die Veräusserung der Baugrundstücke zum Verkehrswert wurde mit drei Gegenstimmen der Freien Wähler zugestimmt.

Die Änderung der Bewertungsmatrix wurde mit 1 Gegenstimme und 2 Enthaltungen befürwortet.
Die anzusetzenden Kritierien für die Bewertung der Bauplatzvergabe wurde einstimmig angenommen.
Vier Gegenstimmen gab es bei der Abstimmung der Bauplatzpreise durch die Freien Wähler.

Der dritte Tagesordnungspunkt war eine reine Formalie um das Thema Kanalinsel abzuschliessen.

Herr Goldmann führte aus, dass es sich um eine rechtliche Beurteilung handle und nicht um einen Rechenfehler.
Der Tagesordnungspunkt wurde mit einer Enthaltung angenommen.

Vor Tagesordnungspunkt 4 lichteten sich die Reihen bei den Zuhörern.

Die Digitalisierung macht auch vor den Klassenzimmern nicht halt. Deshalb ist für die nächsten 4 Jahre ein Budget von 350.000€ bereitgestellt.
Zunächst soll die Lehrerseite digital ausgestattet werden. Für 2019 stehen dafür 1000.000€ bereit.
Die Verteilung des Budgets sei sehr spannend gewesen teilte BM Wittlinger mit. Er sei jeodch überrascht gewesen wie diszipliniert gearbeitet wurde.
So erhalten die Hieberschule, wie auch die Haldenberg Reahl Schule je 30.000€, die restlichen Schulen je 10.000 Euro.
Die Grundschule Sparwiesen wird ihr Budget jedoch mit ins Jahr 2020 nehmen und erst dort die Digitalisierung umsetzen.
Bürgermeister Wittlinger begrüsste das Konzept. Ihm sei es wichtiger ein Konzept ohne Finanzdruck zu haben, damit man das Budget auch nach 2020 mitnehmen kann.
Es wurde weiter erläutert, dass alles was in der Wand ist, nicht zur Digitalisierung gehört. Alles was jedoch WLan betrifft, Digitalisierung ist.
Es wäre sinnvoll, stellte BM Wittlinger fest, wenn alle Schulen ein System nutzen würden. Jedoch wurden die Präferenzen berücksichtigt, damit jede Schule ihr gewünschtes System nutzen kann.
Zuschüsse werden erst im Sommer vergeben, man möchte diese dann aber ausschöpfen, sollte dies möglich sein.
Stadträtin Braun begrüsste die Digitalisierung. Sie wollte wissen ob es noch Fördergelder gibt. BM Wittlinger verwies hier auf seine Aussage, dass die Zuschüsse erst im Sommer vergeben werden. Es sei aber noch nicht klar ob sich die Zuschüsse nur auf neu angeschafte Dinge auswirken oder auch auf bereits angeschaffte Geräte.
Der Glasfaserausbau sei nicht forderfähig. SR Braun ist hier der Meinung es könne gefördert werden.
Frau Widmaier kann der Digitalisierung zustimmen. Es sei die Zukunft. Sie hoffe auf Zuschüsse und Fördermittel.
Die Freien Wähler können ebenfalls zustimmen, sagte Herr Frey. Er wollte wissen wann gekauft wird. BM Wittlinger stellte hier in Aussicht, dass alles bis September zum neuen Schuljahr fertig sei.
Er denke an die Schüler, denn das sei ebenso wichtig sagte Herr Langer. Die Zuschüsse machen ihn bisher traurig. Er wollte wissen wann Mittel fliesen würden, oder ob die Stadt vorfinanzieren muss.
Herr Wittlinger teilte mit, dass die Kommune finanzieren muss. Dies jedoch eine sehr gute Investition sei.
Stadtrat Störl erkannte die Digitaisierung ebenfalls als wichtig an.
Der Tagesordnungspunkt wurde einstimmig von den Gemeinderäten angenommen.

Bei der Bekanntgabe nicht öffentlicher Beschlüsse, wurde bekannt gegeben, dass es für die Position des Realschulrektors lediglich eine Bewerbung gegeben hätte.

Ebenso wurden zwei Verkäufe von Gewerbeflächen bekannt gegeben.

Der Punkt Verschiedenes beinhaltet die Bekanntgabe, dass Rektorin Leber befördert wurde. BM Wittlinger begrüßte dies ausdrücklich und freue sich auf eine enge Zusammenarbeit.

Eine, wie BM Wittlinger sagte, schöne Nachricht, sei der Förderbescheid für das Kunstrasenfeld in Höhe von 117.000€.
Stadtrat Störl hatte abschliessend noch eine Frage zur Sanierung der Krapfenreuter Strasse. Herr Wittlinger erklärte, dass bisher keine Antwort dazu eingegangen sei, jedoch ein Antrag eingereicht sei.


Bürgermeister Wittlinger beschloss den öffentlichen Teil der Gemeinderatssitzung um 19:15 Uhr mit der Ankündigung einer 5 minütigen Pause bis zum nicht öffentlichen Teil.

von UB Uhingen 05 Aug., 2020
Es ist viel Bewegung in Uhingen! Vor allem wurde viel für den Unterhalt der Wege und Straßen in den letzten Monaten getan.
von UB Uhingen 30 Juli, 2020
Die Unabhängigen Bürger Uhingen gratulieren von ganzem Herzen zum 100 jährigen Vereinsjubiläum des TSV Baiereck-Nassach 1920 e.V.
von UB Uhingen 11 März, 2020
Die Unabhängigen Bürger Uhingen gratulieren von ganzem Herzen zum 100 jährigen Vereinsjubiläum des TSV Baiereck-Nassach 1920 e.V.
von UB Uhingen 28 Jan., 2020
Uhingen hat entschieden! und zwar klar und deutlich. Dieses Ergebnis ist für einen Bürgerentscheid sensationell gut, scheitern diese in Städten in der Größe von Uhingen doch häufig am geforderten Quorum von 20% der Wahlberechtigten – weil nicht genug Menschen abstimmen.
von UB Uhingen 18 Jan., 2020
Uhingen darf abstimmen - machen Sie mit!
von UB Uhingen 18 Jan., 2020
Haushaltsrede 2020 der Unabhängigen Bürger Uhingen
von UB Uhingen 16 Jan., 2020
Bericht in der Sonderrubrik Bürgerentscheid Gewerbepark Fils im Mitteilungsblatt Uhingen am 18.01.2020
von UB Uhingen 13 Jan., 2020

Die UBU hat ihre Beiträge in drei thematische Blöcke aufgeteilt. Hiermit möchten wir Sie faktenbasiert und umfassender informieren.

Teil 1 am 14.12.2019:
Wirtschaftlichkeit/Einfluss im Zweckverband

Teil 2 am 11.01.2020:
Klima/Verkehr/Lärm

Teil 3 am 18.01.2020:
‚Ebersbach macht es alleine‘/Kommunalentwicklung


Einfluss auf die Umwelt
Wir Unabhängigen Bürger von Uhingen sind gegen den geplanten Gewerbepark Fils – aus unserer Sicht sprechen deutlich mehr und gewichtige Gründe gegen die Realisierung dieses Vorhabens – einige kann man gar aus den eigens für das Vorhaben vom Zweckverband Gewerbepark Fils beauftragten Gutachten herauslesen.

Fachgutachten – Artenschutz, ... etc.
In der faunistischen Untersuchung wird beschrieben, dass 36 Vogelarten ihren Lebensraum im Plangebiet und im angrenzenden Kontaktlebensraum haben. Direkt im Plangebiet befinden sich z. B. Brutvorkommen des stark gefährdeten Bluthänflings und Brutvorkommen des Feldsperlings und der Goldammer (hervorgehobene artenschutzrechtliche Bedeutung). Die Brutgebiete befinden sich im nord-östlichen Bereich (hier sieht die Planung die Haupterschließungsstraße vor) und im süd-östlichen Bereich des Plangebietes (dieses Brutvorkommen liegt im Bereich der geplanten Bebauung). Diese Brutgebiete werden mit der Realisierung der Gewerbeansiedelung keinen Bestand mehr haben! Zudem gibt es Vorkommen weiterer Arten von besonderer artenschutzrechtlicher Bedeutung (Grauschnäpper, Star, Eisvogel, weiter wurden 11 Fledermausarten im Plangebiet nachgewiesen. Diese stehen bekanntermaßen alle unter besonderem Schutz).
[Quelle: Faunistische Untersuchung unter Berücksichtigung des speziellen Artenschutzes, StadtLandFluss in Nürtingen vom 27.11.2018]

Der im Strut vorkommende Ackerboden gehört laut Gutachten zu den hochwertigsten Böden im gesamten Landkreis. Es gibt im gesamten Landkreis Göppingen keine weitere zusammenhängende Fläche in dieser Qualität.

Ackerböden mit einer derartigen Fruchtbarkeit haben sich über einen Zeitraum von mehr als 10.000 Jahren gebildet. Die Fruchtbarkeit ergibt sich im Wesentlichen aus der Aktivität der darin vorkommenden Kleinstlebewesen.

Noch ein Wort zum häufig kritisierten Maisanbau:
Der in den letzten Jahren im Strut angebaute Silomais wurde als Tierfutter für Milchviehbetriebe in Hattenhofen und Schlierbach und als Biomasse für eine Biogasanlage eingesetzt. Damit liefert er einen Baustein zur regionalen Lebensmittelproduktion. Durch den auf der Fläche angebauten Mais können jährlich rd. 250 MWh Strom erzeugt werden. Dies entspricht dem Gesamtjahresverbrauch von ca. 140 Personen. Zudem wandelt Mais besonders effektiv (d.h. mit geringem Wasserbedarf) CO2 in Sauerstoff um. Der im Strut angebaute Mais liefert den Bedarf an Sauerstoff für 920 Menschen und bindet 490 to CO2 – das entspricht in etwa dem Ausstoß aus 920 Tkm Autofahrt). Hinzu kommt eine kühlende Wirkung durch die Maisfelder – was der Klimatisierung des Filstals nutzt. Und ganz unabhängig von der derzeitigen Nutzung der landwirtschaftlichen Fläche: Deren Erhalt ermöglicht jederzeit den Anbau von jeglicher Kulturpflanzung – beispielsweise Getreide für ca. 2 Mio Frühstücksbrötchen im Jahr, also für die Erzeugung von regionalen Lebensmitteln.

Lokales Klima – Frischluftzufuhr
Das Klimagutachten beschreibt die prekäre Situation wie sie bereits jetzt im unteren Filstal besteht: Hitzeinseln in den Städten Ebersbach und Uhingen, die zu erwartende Verschlechterung infolge des Klimawandels, gestörte Kaltluftzuströmung durch bereits bestehende Bebauung und die Verschlechterung durch die im Plangebiet vorgesehene Bebauung. Vorgeschlagen werden Maßnahmen zur Optimierung der Verschlechterung – damit können wir uns nicht zufriedengeben!

Ausgleichsmaßnahmen?
.... sind eine Form modernen Ablasshandels: Zum Ausgleich des Eingriffs in die Natur werden andernorts Maßnahmen ergriffen. In der Regel wird dabei repariert, was Jahre zuvor an der Natur zerstört wurde – beispielsweise der Rückbau verdohlter Bäche. Oder es werden Hecken oder Bäume gepflanzt, deren Pflege und Erhalt nach ein paar Jahren in Vergessenheit gerät.
Eine Milchmädchenrechnung, mit der geplante Vorhaben formal beschönigt werden. Abgesehen davon bliebt die Tatsache, dass manches – wie Frischluft für Uhingen und Ebersbach aus den bewaldeten Seitentälern – nirgendwo anders zu kompensieren ist.

Es ist an der Zeit, all den Reden zum Klimaschutz und Nachhaltigkeit auch Taten folgen zu lassen und unser Handeln anzupassen – deshalb: NEIN zum Gewerbepark Fils! Stimmen Sie am 26.01.2020 für Uhingens Zukunft .

<- Zurück zum ersten Teil - Wirtschaftlichkeit/Einfluss im Zweckverband

von UB Uhingen 13 Jan., 2020

Die UBU hat ihre Beiträge in drei thematische Blöcke aufgeteilt. Hiermit möchten wir Sie faktenbasiert und umfassender informieren.

Teil 1 am 14.12.2019:
Wirtschaftlichkeit/Einfluss im Zweckverband

Teil 2 am 11.01.2020:
Klima/Verkehr/Lärm

Teil 3 am 18.01.2020:
‚Ebersbach macht es alleine‘/Kommunalentwicklung


Branchenmix und Wirtschaftlichkeit

Wir Unabhängigen Bürger von Uhingen sind gegen den geplanten Gewerbepark Fils – aus unserer Sicht sprechen deutlich mehr und gewichtige Gründe gegen die Realisierung dieses Vorhabens.
Von den Befürwortern wird als Hauptargument eingebracht, dass das interkommunale Gewerbegebiet ‚Gewerbepark Fils‘ das Wohlergehen Uhingens für die Zukunft sichern würde. Dafür soll ein innovativer Branchenmix auf dieser Fläche angesiedelt werden.

Wir bezweifeln dies: Zum einen beeinflussen nicht allein monetäre Aspekte unser Wohlergehen. Unsere Lebensqualität hängt mindestens ebenso viel davon ab, in welcher Umwelt wir leben. Die Luftqualität, Klimaeinflüsse (Starkregenereignisse mit über die Ufer tretenden Flüssen, volllaufende Keller, Anstieg der Umgebungstemperatur, etc.) und die visuelle Wahrnehmung unserer Umgebung haben großen Anteil. Dies spiegelt sich auch
bei den Befragungen im Zusammenhang mit dem Uhinger Stadtentwicklungskonzept wider. Hier haben über 88% der Befragten angegeben, dass sie sich eine Verbesserung des Umweltschutzes wünschen. Ebenso viele streben eine Verbesserung des Stadtbildes an – dazu gehören auch die Ortsrandlagen.

Wir haben darüber hinaus auch großen Zweifel daran, ob das Projekt ‚Gewerbepark Fils‘ tatsächlich wirtschaftlich erfolgreich sein würde – fraglich ist dies allemal. Derzeit sind uns und der Öffentlichkeit nur Abschätzungen zu Kosten und Nutzen bekannt, dabei wurden Risiken aus dem Eingriff in die Umwelt und daraus resultierende Folgekosten bestenfalls abgeschätzt. In der jüngeren Vergangenheit hat sich zudem gezeigt, dass bei diversen Projekten die zunächst veranschlagten Kosten weit überschritten wurden – Beispiele gibt es hierfür genug: das Großprojekt Stuttgart 21, in Uhingen die angestrebte Sanierung der Kirchstraße 1 (deren Umsetzung deshalb zunächst aufgeschoben wurde) oder auch die aktuell sanierte Brücke über die Nassach in Richtung Diegelsberg. Natürlich ist es einfacher, auf der grünen Wiese einen Firmenstandort neu zu bauen anstatt bereits bestehende Industrieflächen umzunutzen oder zu reaktivieren. Diese Herausforderung sollten wir konsequenter annehmen, anstatt immer weiter natürliche Flächen aufzugeben.

Wir bezweifeln, dass die erhofften Gewerbesteuereinnahmen sprudeln. Große Flächen werden in der Regel von großen Firmen beansprucht, die überregional aktiv sind – und deshalb ihre Gewerbesteuerzahlungen ‚steuern‘ können. Für kleinere, lokale Firmen muss es gelingen im Zuge der Nachverdichtung oder Erschließung kleinerer Flächen Möglichkeiten zu schaffen – und damit Gewerbesteuereinnahmen zu generieren, die wir nicht teilen.

Die Rolle des Zweckverbandes – Aufgaben, Pflichten und Rechte … und die Auswirkung auf den Branchenmix

„Dem Verband wird die Aufgabe der Entwicklung des Verbandsgebietes übertragen. Zur Erfüllung dieser Aufgabe wird der Verband ermächtigt, im Verbandsgebiet Grundstücke zu
erwerben und zu veräußern, Unternehmen anzusiedeln sowie Gebäude und Anlagen zu errichten.“ (ZV-Satzung §2(1)).

Unser Gemeinderat entscheidet indirekt über eigene Mehrheitsentscheidungen mit, was im Zweckverband geschieht – allerdings im dortigen ZV-Gremium nur im Einvernehmen mit der Mehrheit des Ebersbacher Gemeinderates. Bisher haben wir im Gemeinderat Uhingen keine Kenntnis, welche Grundstücke der Zweckverband bereits angekauft hat, auch die Einsicht in abgeschlossene Verträge – beispielsweise mit der Marketingagentur des Zweckverbandes – haben wir nicht. Ein stumpfes Schwert also, unsere Möglichkeit zur Einflussnahme auf die Ansiedlung von Gewerbe und damit auf einen innovativen
Branchenmix.

Wir haben Sorge, dass in wirtschaftlich schwierigen Zeiten – die mit der Umbruchsituation in der Wirtschaft derzeit sicher anstehen – das hohe Ziel vergessen wird und Grundstücke verramscht werden, allein schon um die hohen Investitionskosten zu kompensieren. Diese in den Gewerbepark Fils investierten Gelder werden beiden Gemeinden für andere Aufgabe fehlen, insofern halten wir den schnellen Verkauf an den Höchstbietenden für ein reales Szenario. Welche Art von Arbeitsplätzen entsteht dann?

Auch über die Gestaltung des Bebauungsplans haben wir nur einen Teileinfluss – hier gilt es einen (kleinsten) gemeinsamen Nenner mit der Gemeinde Ebersbach zu finden. Die Flächen sind mit der Erschließung des Plangebietes der Natur – dazu gehören durchaus auch landwirtschaftliche Nutzflächen – entzogen. Das Zusammenwachsen von Industrieflächen, wie man sie entlang des gesamten Neckar- und Filstales sehen kann, ist dann auch an dieser Stelle weiter fortgeschritten. Mit fraglichem Nutzen.
Wir meinen, dass dies unsere Lebensqualität definitiv verschlechtert.

Nachhaltigkeit

Jetzt den Gewerbepark Fils nicht zu erschließen bedeutet, diese Option einer zukünftigen Generation zu überlassen. Dies schulden wir unseren Kindern. Wir müssen uns darüber klar sein, dass Flächen endlich sind – und wenn Wirtschafts-Wachstum allein mit Flächenfraß gelingt, ist auch dieses begrenzt. Es ist an der Zeit, all den Reden zum Klimaschutz und Nachhaltigkeit auch Taten folgen zu lassen und unser Handeln anzupassen – deshalb: NEIN zum Gewerbepark Fils!

von UB Uhingen 10 Jan., 2020

Bürgerinformation zum Bürgerentscheid gegen den Gewerbepark Fils

Mit der Ausgabe des Mitteilungsblattes (Vollverteilung) am 21.12.2019 haben alle Haushalte eine Informationsbroschüre zum   Bürgerentscheid am 26.01.2020 erhalten. Diese geben Stadtverwaltung und Gemeinderat heraus. Da Befürworter und Kritiker des Vorhabens gemeinsam den Inhalt erarbeitet haben, stellt dieser den kleinsten gemeinsamen Nenner dar - die Informationen gehen nicht allzu sehr in die Tiefe. Für Hintergrundwissen können und müssen Sie sich zusätzlich informieren. Natürlich bedeutet dies einigen Aufwand -wir meinen, dass dieser im Sinne einer demokratischen Mitwirkung der Bürgerschaft wohl investiert ist. Immerhin beeinflusst diese Entscheidung unsere Zukunft.

Wir U nabhängige B ürger U hingen sind gegen den Gewerbepark Fils. Dafür haben wir gute Gründe Diese stellen wir auf unserer Homepage dar und in der Sonderrubrik hier im Mitteilungsblatt (Themen: Wirtschaftlichkeit/Einfluss im Zweckverband, 14.12.2019 - Klima/Verkehr/Lärm, 11.01.2020 - ‚Ebersbach macht es alleine‘/Kommunalentwicklung, 18.01.2019).

In jedem Fall sollten Sie Ihr Wahlrecht wahrnehmen und am 26.01.2020 zur Abstimmung gehen.

Bürger-Gespräch

Sie können uns unverbindlich kennenlernen oder mit uns diskutieren, was die Menschen in Uhingen bewegt - bringen Sie Ihre Ideen ein! Nächster Termin für unser Bürger-Gespräch ist am Mittwoch 22.01.2020, 19:00 Uhr im Gerberbräu in Uhingen. 

Bitte sprechen Sie uns an, wir haben ein offenes Ohr für Sie !

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