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Bericht Gemeinderatssitzung Uhingen 08.02.2019

  • von UB Uhingen
  • 19 Feb., 2019

Bericht Gemeinderatssitzung 08.02.2019

Pünktlich um 18 Uhr eröffnete Bürgermeister Matthias Wittlinger die nicht vollbesetzte Gemeinderatssitzung am 08.02.2019.
Die Zuhörerplätze waren sehr gut gefüllt, es mussten weitere Stühle aufgestellt werden.

Die Tagesordnung der Sitzung war lange. Dies lies vermuten dass es ein langer Abend werden würde. Jedoch wurde der Zuhörer eines Besseren belehrt. Durch eine straff geführte Moderation, sehr wenig Sachdiskussion und eine zügige Abstimmung wurden die Tagesordnungspunkte sportlich abgehandelt.

Die Feuerwehr Uhingen hatte im Jahr 2018 einen neuen Höchststand an Einsätzen zu bewältigen. Den Feuerwehrkameraden wurde von allen Fraktionen anerkennende Worte ausgesprochen. Der abzustimmende Feuerwehrbedarfsplan wurde einstimmig positiv verabschiedet. Die Ausführungen liesen jedoch offen über was abgestimmt wurde. Die eigentliche Gemeinderatsarbeit erfolgte hierzu in einer nicht öffentlichen Sitzung des technischen Ausschusses am 21.01.2019.
Der Beschaffungsbedarf der Feuerwehr Uhingen, entnommen dem Feuerwehrbedarfsplan:

- KdoW im Jahr 2019
- MLF Diegelsberg im Jahr 2020
- GW-Logistik im Jahr 2023/2024
- Stapler im Jahr 2023
- sowie bisher nicht abzuschätzende Kosten für die Einführung des Digitalfunk

Der neuen Gutachterausschussverordnung wurde ebenfalls zugestimmt. Uhingen wird hierbei mit Göppingen zusammenarbeiten.
Von Uhingen werden 5 Gutachter benannt.

Für die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurde der Gemeindewahlausschuss bestimmt. Den Vorsitz hat Hr. Goldmann von der Stadtverwaltung. Bürgermeister Wittlinger kann aufgrund seiner Kandidatur für den Kreisrat diese Aufgabe selbst nicht wahrnehmen.

Tagesordnungspunkt 4, der Beitritt zum „Zweckverband Gigabit Landkreis Göppingen sowie Gründung und Beitritt des Zweckverbandes zur Breitband-Service-Gesellschaft Region Stuttgart mbh", lies einige Frage offen. Für den Ausbau des Glasfasernetzes für schnelles Internet stehen in Summe 1,6 Mrd. Euro zur Verfügung. Glasfaser bis direkt in jedes Haus wird versprochen. Welche Kosten hier jedoch auf die Eigentümer zukommen ist unklar.
Kommunen welche den Glasfaserausbau mit über 30% bereits vorangetrieben haben werden bei der Förderung weniger bedacht. Uhingen fällt hier unter diese Regelung. Was der Beitritt letztendlich bringt wurde nicht abschliessend erörtert, die Mehrheit stimmte dennoch für den Beitritt.

Der Strom für die öffentlichen Gebäude soll zu 100% aus Ökostrom bestehen. Dem stimmte der Gemeinderat zu, ebenso wie einer Bündelausschreibung für den Stromlieferanten. Welche Einsparungen sich bei einer solchen Bündelausschreibung ergeben ging weder aus den Sitzungsunterlagen, noch dem Sachvortrag oder der Beratung hervor.
Der Strombezug für die Strassenbeleuchtung konnte nicht final geklärt werden. Hier konnte die Stadtverwaltung keine konkreten Angaben machen.

Der Änderung des Flächennutzungsplans wurde ebenfalls zugestimmt. Damit wurden die Weichen für die Bebauung der Fläche an der Alemannenstrasse sowie im Brühl gestellt.
Der Gemeinderat hat hierzu die Stadtverwaltung beauftragt, eine frühzeitige Bürgerbeteiligung durchzuführen. Es ist hier fraglich welchen Einfluss der Bürger noch nehmen kann, nachdem schon Fakten geschaffen worden sind.
Die eigentliche Gemeinderatsarbeit erfolgte hier auch wieder unter Ausschluss der Bürger in einer nicht öffentlichen Sitzung des technischen Ausschusses.

Dem Bebauungsplanverfahren für das Gemeindezentrum der neuapostolischen Kirche wurde mehrheitlich, trotz sachkritischer Fragen, zugestimmt.
Die bisher angedachte Parkplatzgestaltung wurde sehr skeptisch betrachtet. Die Kirche rechnet mit ca. 220 Gottesdienstbesuchern welche sich 15 Parkplätze teilen müssen. Die Stadt sicherte hier zu eine vernünftige Lösung zu finden.
Der Grundstücksverkauf durch die Kirche ist bereits erfolgt. Der Gemeinderat hatte bis zu diesem Zeitpunkt keine Kenntnis über den Grundstückskauf, wie sich auf Nachfrage wann der Verkauf stattgefunden hat, zeigte.
Hier soll ebenso eine frühzeitige Bürgerbeteiligung erfolgen. Eine öffentliche Informationsveranstaltung soll die allgemeinen Ziele und Zwecke der Planung darlegen. Hier ist ebenso fraglich wie sich der Bürger nach Schaffung von Fakten noch einbringen kann.

Einstimmig wurde dem Bebauungsplan für den sozialen Wohnungsbau „Ulmer Strasse - Blaubach" zugestimmt. Die Bebauung erfolgt durch einen Stuttgarter Investor.
Hierbei sind jedoch noch einige Fragen offen, die schlussendlich nicht geklärt werden konnten.
Ist der Hochwasserschutz gegeben?
Reichen die angedachten Parkplätze aus?
Kann aufgrund der Baupreise (Tiefgarage, Hochwasserschutz, Lärmschutz, die generelle Preisentwicklung im Bausektor) überhaupt ein sozialverträglicher Mietpreis entstehen? Es wird mit Mietpreisen bis zu 10€/qm ausgegangen. Dies liegt über dem Mietspiegel von Uhingen.
Kommen hier vorwiegend Uhinger Bürger in Betracht günstigen Wohnraum zu mieten?
Der Gemeinderat stimmt trotz offener Fragen dem Vorhaben zu.

Aufgrund eines Rechenfehlers muss der Bebauungsplan Kanalinsel geändert werden. Der Rechenfehler ergab sich durch eingerechnete Flächen, welche die maximal bebaubare Fläche beeinflussten. Die Änderung wirkt sich jedoch nicht auf die tatsächlich geplante Bebauung aus, sondern bezieht sich nur auf eine formal korrekte Berechnung. Der Änderung wurde stattgegeben, um den Bauherren nicht zu benachteiligen.

Für die weitere Entwicklung der Fläche der Spinnweberei wurde die Veränderungssperre sowie die Vorkaufsrechtssatzung geändert. Beide Punkte sind nach dem Erwerb des Geländes durch die Stadt nicht mehr notwendig.

Der Verlängerung der Veränderungssperre für das Plangebiet „Im Hof" in Sparwiesen wurde mehrheitlich zugestimmt. Für das Gebiet soll ein Bebauungsplan geschaffen werden. Deshalb soll bzw. darf das Gebiet bis zur Erstellung des Planes durch Eigentümer nicht verändert werden dürfen.
Konkret bedeutet dies, dass ein Eigentümer keine wertsteigernde Maßnahmen an seinem Eigentum durchführen darf.
Ein Beispiel: Möchte ein Eigentümer sein Bad renovieren, so ist es ihm verwehrt dies zu tun.
Trotz Erstaunens einzelner Gemeinderäte wurde der Verlängerung der Veränderungssperre zugestimmt. Die Sparwiesener Bürgervertreter hatten hierzu keine Meinung und enthielten sich der Stimme.
Es stellt sich hier die Frage was mit dieser Veränderungssperre bewirkt werden soll. Die Argumente für eine solche Veränderungssperre sind nicht nachvollziehbar.
Bürgernähe und Vertretung der Bürger muss hier anders aussehen.

In den weiteren Punkten ging es um Vergabe von Aufträgen. Hier wurde ebenso wie in den vorangegangenen Punkten zugestimmt.
Der Punkt zur Vergabe des Kunstrasenplatzes schien doch noch Fragen bei den Gemeinderäten aufzuwerfen. Es wurden hier grundsätzliche Fragen zum Thema Kunstrasen gestellt, so wurde bspw. der Abrieb und die Gesundheitsgefährdung durch Micropartikel diskutiert. Fragen die eigentlich vor dem Start des Kunstrasen-Projektes hätten gestellt werden müssen.

Ebenso interessant war hier der Punkt zur Vergabe der Bauleistungen für die Bushaltestelle Sparwieser Strasse am Weilenberger Hof. Die vorliegenden Angebote überschreiten die geplanten Mittel für das Vorhaben um 100.000,- Euro. Auch hier wurde auf Nachfragen an die Stadtverwaltung keinerlei Anzeichen der Gemeinderäte gemacht, dieses Vorhaben so nicht zu akzeptieren und die Stadtverwaltung zur Nachverhandlung zu schicken. Im Bericht über die Gemeinderatssitzung im Mitteilungsblatt Nr. 7 wird über die immensen Mehrkosten geschwiegen.

Letztendlich kann man keine wirkliche Beratung im Gemeinderat erkennen. Themen werden verlesen, Fragen dazu zwar angemerkt, dann jedoch trotz aller Einwände der Beschluss gefasst.
Kritische Betrachtungen der Themen sowie eine eventuelle Nachbesserung scheinen nicht gewünscht zu sein.

11 Tagesordnungspunkte wurden nicht öffentlich beraten und im GM lediglich beschlossen
1 Tagesordnungspunkt öffentlich beraten und im GM beschlossen
1 Tagesordnungspunkt im GM beschlossen
7 Vergaben im GM beschlossen
3 Tagesordnungspunkte sonstiges

Die Unabhängigen Bürger Uhingen werden auch zukünftig transparent und kritisch über die Arbeit des Gemeinderats berichten. Für die UBU ist Transparenz in der Gemeinderatsarbeit ein sehr wichtiges Thema gegenüber dem Bürger.

Unabhängige Bürger Uhingen - mit Uhingen auf Du und Du!
von UB Uhingen 05 Aug., 2020
Es ist viel Bewegung in Uhingen! Vor allem wurde viel für den Unterhalt der Wege und Straßen in den letzten Monaten getan.
von UB Uhingen 30 Juli, 2020
Die Unabhängigen Bürger Uhingen gratulieren von ganzem Herzen zum 100 jährigen Vereinsjubiläum des TSV Baiereck-Nassach 1920 e.V.
von UB Uhingen 11 März, 2020
Die Unabhängigen Bürger Uhingen gratulieren von ganzem Herzen zum 100 jährigen Vereinsjubiläum des TSV Baiereck-Nassach 1920 e.V.
von UB Uhingen 28 Jan., 2020
Uhingen hat entschieden! und zwar klar und deutlich. Dieses Ergebnis ist für einen Bürgerentscheid sensationell gut, scheitern diese in Städten in der Größe von Uhingen doch häufig am geforderten Quorum von 20% der Wahlberechtigten – weil nicht genug Menschen abstimmen.
von UB Uhingen 18 Jan., 2020
Uhingen darf abstimmen - machen Sie mit!
von UB Uhingen 18 Jan., 2020
Haushaltsrede 2020 der Unabhängigen Bürger Uhingen
von UB Uhingen 16 Jan., 2020
Bericht in der Sonderrubrik Bürgerentscheid Gewerbepark Fils im Mitteilungsblatt Uhingen am 18.01.2020
von UB Uhingen 13 Jan., 2020

Die UBU hat ihre Beiträge in drei thematische Blöcke aufgeteilt. Hiermit möchten wir Sie faktenbasiert und umfassender informieren.

Teil 1 am 14.12.2019:
Wirtschaftlichkeit/Einfluss im Zweckverband

Teil 2 am 11.01.2020:
Klima/Verkehr/Lärm

Teil 3 am 18.01.2020:
‚Ebersbach macht es alleine‘/Kommunalentwicklung


Einfluss auf die Umwelt
Wir Unabhängigen Bürger von Uhingen sind gegen den geplanten Gewerbepark Fils – aus unserer Sicht sprechen deutlich mehr und gewichtige Gründe gegen die Realisierung dieses Vorhabens – einige kann man gar aus den eigens für das Vorhaben vom Zweckverband Gewerbepark Fils beauftragten Gutachten herauslesen.

Fachgutachten – Artenschutz, ... etc.
In der faunistischen Untersuchung wird beschrieben, dass 36 Vogelarten ihren Lebensraum im Plangebiet und im angrenzenden Kontaktlebensraum haben. Direkt im Plangebiet befinden sich z. B. Brutvorkommen des stark gefährdeten Bluthänflings und Brutvorkommen des Feldsperlings und der Goldammer (hervorgehobene artenschutzrechtliche Bedeutung). Die Brutgebiete befinden sich im nord-östlichen Bereich (hier sieht die Planung die Haupterschließungsstraße vor) und im süd-östlichen Bereich des Plangebietes (dieses Brutvorkommen liegt im Bereich der geplanten Bebauung). Diese Brutgebiete werden mit der Realisierung der Gewerbeansiedelung keinen Bestand mehr haben! Zudem gibt es Vorkommen weiterer Arten von besonderer artenschutzrechtlicher Bedeutung (Grauschnäpper, Star, Eisvogel, weiter wurden 11 Fledermausarten im Plangebiet nachgewiesen. Diese stehen bekanntermaßen alle unter besonderem Schutz).
[Quelle: Faunistische Untersuchung unter Berücksichtigung des speziellen Artenschutzes, StadtLandFluss in Nürtingen vom 27.11.2018]

Der im Strut vorkommende Ackerboden gehört laut Gutachten zu den hochwertigsten Böden im gesamten Landkreis. Es gibt im gesamten Landkreis Göppingen keine weitere zusammenhängende Fläche in dieser Qualität.

Ackerböden mit einer derartigen Fruchtbarkeit haben sich über einen Zeitraum von mehr als 10.000 Jahren gebildet. Die Fruchtbarkeit ergibt sich im Wesentlichen aus der Aktivität der darin vorkommenden Kleinstlebewesen.

Noch ein Wort zum häufig kritisierten Maisanbau:
Der in den letzten Jahren im Strut angebaute Silomais wurde als Tierfutter für Milchviehbetriebe in Hattenhofen und Schlierbach und als Biomasse für eine Biogasanlage eingesetzt. Damit liefert er einen Baustein zur regionalen Lebensmittelproduktion. Durch den auf der Fläche angebauten Mais können jährlich rd. 250 MWh Strom erzeugt werden. Dies entspricht dem Gesamtjahresverbrauch von ca. 140 Personen. Zudem wandelt Mais besonders effektiv (d.h. mit geringem Wasserbedarf) CO2 in Sauerstoff um. Der im Strut angebaute Mais liefert den Bedarf an Sauerstoff für 920 Menschen und bindet 490 to CO2 – das entspricht in etwa dem Ausstoß aus 920 Tkm Autofahrt). Hinzu kommt eine kühlende Wirkung durch die Maisfelder – was der Klimatisierung des Filstals nutzt. Und ganz unabhängig von der derzeitigen Nutzung der landwirtschaftlichen Fläche: Deren Erhalt ermöglicht jederzeit den Anbau von jeglicher Kulturpflanzung – beispielsweise Getreide für ca. 2 Mio Frühstücksbrötchen im Jahr, also für die Erzeugung von regionalen Lebensmitteln.

Lokales Klima – Frischluftzufuhr
Das Klimagutachten beschreibt die prekäre Situation wie sie bereits jetzt im unteren Filstal besteht: Hitzeinseln in den Städten Ebersbach und Uhingen, die zu erwartende Verschlechterung infolge des Klimawandels, gestörte Kaltluftzuströmung durch bereits bestehende Bebauung und die Verschlechterung durch die im Plangebiet vorgesehene Bebauung. Vorgeschlagen werden Maßnahmen zur Optimierung der Verschlechterung – damit können wir uns nicht zufriedengeben!

Ausgleichsmaßnahmen?
.... sind eine Form modernen Ablasshandels: Zum Ausgleich des Eingriffs in die Natur werden andernorts Maßnahmen ergriffen. In der Regel wird dabei repariert, was Jahre zuvor an der Natur zerstört wurde – beispielsweise der Rückbau verdohlter Bäche. Oder es werden Hecken oder Bäume gepflanzt, deren Pflege und Erhalt nach ein paar Jahren in Vergessenheit gerät.
Eine Milchmädchenrechnung, mit der geplante Vorhaben formal beschönigt werden. Abgesehen davon bliebt die Tatsache, dass manches – wie Frischluft für Uhingen und Ebersbach aus den bewaldeten Seitentälern – nirgendwo anders zu kompensieren ist.

Es ist an der Zeit, all den Reden zum Klimaschutz und Nachhaltigkeit auch Taten folgen zu lassen und unser Handeln anzupassen – deshalb: NEIN zum Gewerbepark Fils! Stimmen Sie am 26.01.2020 für Uhingens Zukunft .

<- Zurück zum ersten Teil - Wirtschaftlichkeit/Einfluss im Zweckverband

von UB Uhingen 13 Jan., 2020

Die UBU hat ihre Beiträge in drei thematische Blöcke aufgeteilt. Hiermit möchten wir Sie faktenbasiert und umfassender informieren.

Teil 1 am 14.12.2019:
Wirtschaftlichkeit/Einfluss im Zweckverband

Teil 2 am 11.01.2020:
Klima/Verkehr/Lärm

Teil 3 am 18.01.2020:
‚Ebersbach macht es alleine‘/Kommunalentwicklung


Branchenmix und Wirtschaftlichkeit

Wir Unabhängigen Bürger von Uhingen sind gegen den geplanten Gewerbepark Fils – aus unserer Sicht sprechen deutlich mehr und gewichtige Gründe gegen die Realisierung dieses Vorhabens.
Von den Befürwortern wird als Hauptargument eingebracht, dass das interkommunale Gewerbegebiet ‚Gewerbepark Fils‘ das Wohlergehen Uhingens für die Zukunft sichern würde. Dafür soll ein innovativer Branchenmix auf dieser Fläche angesiedelt werden.

Wir bezweifeln dies: Zum einen beeinflussen nicht allein monetäre Aspekte unser Wohlergehen. Unsere Lebensqualität hängt mindestens ebenso viel davon ab, in welcher Umwelt wir leben. Die Luftqualität, Klimaeinflüsse (Starkregenereignisse mit über die Ufer tretenden Flüssen, volllaufende Keller, Anstieg der Umgebungstemperatur, etc.) und die visuelle Wahrnehmung unserer Umgebung haben großen Anteil. Dies spiegelt sich auch
bei den Befragungen im Zusammenhang mit dem Uhinger Stadtentwicklungskonzept wider. Hier haben über 88% der Befragten angegeben, dass sie sich eine Verbesserung des Umweltschutzes wünschen. Ebenso viele streben eine Verbesserung des Stadtbildes an – dazu gehören auch die Ortsrandlagen.

Wir haben darüber hinaus auch großen Zweifel daran, ob das Projekt ‚Gewerbepark Fils‘ tatsächlich wirtschaftlich erfolgreich sein würde – fraglich ist dies allemal. Derzeit sind uns und der Öffentlichkeit nur Abschätzungen zu Kosten und Nutzen bekannt, dabei wurden Risiken aus dem Eingriff in die Umwelt und daraus resultierende Folgekosten bestenfalls abgeschätzt. In der jüngeren Vergangenheit hat sich zudem gezeigt, dass bei diversen Projekten die zunächst veranschlagten Kosten weit überschritten wurden – Beispiele gibt es hierfür genug: das Großprojekt Stuttgart 21, in Uhingen die angestrebte Sanierung der Kirchstraße 1 (deren Umsetzung deshalb zunächst aufgeschoben wurde) oder auch die aktuell sanierte Brücke über die Nassach in Richtung Diegelsberg. Natürlich ist es einfacher, auf der grünen Wiese einen Firmenstandort neu zu bauen anstatt bereits bestehende Industrieflächen umzunutzen oder zu reaktivieren. Diese Herausforderung sollten wir konsequenter annehmen, anstatt immer weiter natürliche Flächen aufzugeben.

Wir bezweifeln, dass die erhofften Gewerbesteuereinnahmen sprudeln. Große Flächen werden in der Regel von großen Firmen beansprucht, die überregional aktiv sind – und deshalb ihre Gewerbesteuerzahlungen ‚steuern‘ können. Für kleinere, lokale Firmen muss es gelingen im Zuge der Nachverdichtung oder Erschließung kleinerer Flächen Möglichkeiten zu schaffen – und damit Gewerbesteuereinnahmen zu generieren, die wir nicht teilen.

Die Rolle des Zweckverbandes – Aufgaben, Pflichten und Rechte … und die Auswirkung auf den Branchenmix

„Dem Verband wird die Aufgabe der Entwicklung des Verbandsgebietes übertragen. Zur Erfüllung dieser Aufgabe wird der Verband ermächtigt, im Verbandsgebiet Grundstücke zu
erwerben und zu veräußern, Unternehmen anzusiedeln sowie Gebäude und Anlagen zu errichten.“ (ZV-Satzung §2(1)).

Unser Gemeinderat entscheidet indirekt über eigene Mehrheitsentscheidungen mit, was im Zweckverband geschieht – allerdings im dortigen ZV-Gremium nur im Einvernehmen mit der Mehrheit des Ebersbacher Gemeinderates. Bisher haben wir im Gemeinderat Uhingen keine Kenntnis, welche Grundstücke der Zweckverband bereits angekauft hat, auch die Einsicht in abgeschlossene Verträge – beispielsweise mit der Marketingagentur des Zweckverbandes – haben wir nicht. Ein stumpfes Schwert also, unsere Möglichkeit zur Einflussnahme auf die Ansiedlung von Gewerbe und damit auf einen innovativen
Branchenmix.

Wir haben Sorge, dass in wirtschaftlich schwierigen Zeiten – die mit der Umbruchsituation in der Wirtschaft derzeit sicher anstehen – das hohe Ziel vergessen wird und Grundstücke verramscht werden, allein schon um die hohen Investitionskosten zu kompensieren. Diese in den Gewerbepark Fils investierten Gelder werden beiden Gemeinden für andere Aufgabe fehlen, insofern halten wir den schnellen Verkauf an den Höchstbietenden für ein reales Szenario. Welche Art von Arbeitsplätzen entsteht dann?

Auch über die Gestaltung des Bebauungsplans haben wir nur einen Teileinfluss – hier gilt es einen (kleinsten) gemeinsamen Nenner mit der Gemeinde Ebersbach zu finden. Die Flächen sind mit der Erschließung des Plangebietes der Natur – dazu gehören durchaus auch landwirtschaftliche Nutzflächen – entzogen. Das Zusammenwachsen von Industrieflächen, wie man sie entlang des gesamten Neckar- und Filstales sehen kann, ist dann auch an dieser Stelle weiter fortgeschritten. Mit fraglichem Nutzen.
Wir meinen, dass dies unsere Lebensqualität definitiv verschlechtert.

Nachhaltigkeit

Jetzt den Gewerbepark Fils nicht zu erschließen bedeutet, diese Option einer zukünftigen Generation zu überlassen. Dies schulden wir unseren Kindern. Wir müssen uns darüber klar sein, dass Flächen endlich sind – und wenn Wirtschafts-Wachstum allein mit Flächenfraß gelingt, ist auch dieses begrenzt. Es ist an der Zeit, all den Reden zum Klimaschutz und Nachhaltigkeit auch Taten folgen zu lassen und unser Handeln anzupassen – deshalb: NEIN zum Gewerbepark Fils!

von UB Uhingen 10 Jan., 2020

Bürgerinformation zum Bürgerentscheid gegen den Gewerbepark Fils

Mit der Ausgabe des Mitteilungsblattes (Vollverteilung) am 21.12.2019 haben alle Haushalte eine Informationsbroschüre zum   Bürgerentscheid am 26.01.2020 erhalten. Diese geben Stadtverwaltung und Gemeinderat heraus. Da Befürworter und Kritiker des Vorhabens gemeinsam den Inhalt erarbeitet haben, stellt dieser den kleinsten gemeinsamen Nenner dar - die Informationen gehen nicht allzu sehr in die Tiefe. Für Hintergrundwissen können und müssen Sie sich zusätzlich informieren. Natürlich bedeutet dies einigen Aufwand -wir meinen, dass dieser im Sinne einer demokratischen Mitwirkung der Bürgerschaft wohl investiert ist. Immerhin beeinflusst diese Entscheidung unsere Zukunft.

Wir U nabhängige B ürger U hingen sind gegen den Gewerbepark Fils. Dafür haben wir gute Gründe Diese stellen wir auf unserer Homepage dar und in der Sonderrubrik hier im Mitteilungsblatt (Themen: Wirtschaftlichkeit/Einfluss im Zweckverband, 14.12.2019 - Klima/Verkehr/Lärm, 11.01.2020 - ‚Ebersbach macht es alleine‘/Kommunalentwicklung, 18.01.2019).

In jedem Fall sollten Sie Ihr Wahlrecht wahrnehmen und am 26.01.2020 zur Abstimmung gehen.

Bürger-Gespräch

Sie können uns unverbindlich kennenlernen oder mit uns diskutieren, was die Menschen in Uhingen bewegt - bringen Sie Ihre Ideen ein! Nächster Termin für unser Bürger-Gespräch ist am Mittwoch 22.01.2020, 19:00 Uhr im Gerberbräu in Uhingen. 

Bitte sprechen Sie uns an, wir haben ein offenes Ohr für Sie !

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